Detailergebnis zu DOK-Nr. 77683
Aktivitätenbasierte Verkehrsmodelle (Forschungsprojekt SVI 2018/004)
Autoren |
B. Vitins A. Erath M. Fellendorf M. Arendt |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 0.8 Forschung und Entwicklung |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2021, 252 S., 74 B, 21 T, zahlr. Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1714)
In der Schweiz und Europa werden in der Praxis heute fast ausschließlich wege-basierte makroskopische Verkehrsmodelle eingesetzt. In solchen Modellen werden die Verkehrsströme aufgrund der Aktivitäten am jeweiligen Start- und Zielort klassifiziert, in sogenannte Quell-Zielgruppen unterteilt und die verkehrliche Nachfrage berechnet. Aktivitätenbasierte Modelle (ABM) unterscheiden sich wesentlich von den wege-basierten Modellen; sie basieren auf dem Prinzip, dass die Mobilität der Menschen aufgrund von Aktivitätenketten beschrieben wird und individuelle Eigenschaften integral über die gesamte Modellberechnung berücksichtigt werden können. Somit kann mit ABM abgebildet werden, dass Wege (Reisen) als Verbindung von einer Aktivität zur nächsten entstehen, und dass die Wahl des Ziels, des Verkehrsmittels und des Zeitpunkts einer Reise sich nicht auf einzelne Wege bezieht, sondern vom gesamten individuellen Aktivitätenprogramm des Tages abhängt. Derzeit werden in der Praxis ABM-basierte Verkehrsmodelle bisher vor allem in den USA eingesetzt. Die mit einem ABM erzeugten Verkehrsnachfragematrizen werden dort in der Regel zusammen mit aggregierten Umlegungsmodellen eingesetzt. Ziel der Studie war die Erstellung einer Entscheidungshilfe für Betreiber von Verkehrsmodellen, die den Nutzen, die Voraussetzungen sowie Vor- und Nachteile des Einsatzes aktivitätenbasierter Modelle darstellt. Dazu wurden Experteninterviews und ein praktischer Vergleich eines ABM mit einem klassischen makroskopischen Modell durchgeführt. Das dazu verwendete ABVM Basel wurde im Rahmen eines angewandten Innovationsprojektes entwickelt. Das aggregierte und wege-basierte Gesamtverkehrsmodell Region Basel wurde 2019 aktualisiert und wird von den Behörden als Planungswerkzeug für praktische Fragestellungen eingesetzt.