Detailergebnis zu DOK-Nr. 77989
Öffentlicher Personen-Nahverkehr (ÖPNV) und Ansteckungsgefahr mit Sars-CoV-2
Autoren |
H. Will C. Scherer S. Stratbücker V. Norrefeldt C. Matheis T. Herrmann B. Noethlichs J. Heinrich B. Herbig T. Salthammer S. Schreiner-Gruber M. Eckhardt A. Stiebritz M. Jansson M. Schön |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 75 (2022) Nr. 1, S. 3-8, 8 B, 3 T, 6 Q
Die Studie beleuchtet die Ansteckungsgefahr mit Sars-CoV-2 im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Methodisch werden hierbei drei Ansätze zur Klärung dieser Aufgabenstellung verfolgt: 1) Eine Literaturstudie wurde durchgeführt, um dokumentierte Ansteckungsfälle im ÖPNV zu finden sowie typische Betriebsparameter der Fahrzeuge zu identifizieren. 2) Im Rahmen von In-situ-Messungen im ÖPNV wurden Luft- und Wischproben auf Sars-CoV-2 sowie auf die ubiquitär vorkommenden Humanen Adenoviren (HAdV) als Kontrollviren untersucht. Zusätzlich wurden die Verläufe der CO2-Konzentration im Innenraum gemessen, die in Kombination mit der festgestellten Belegung der Verkehrsmittel Rückschlüsse auf die Frischluftrate zulassen. In einigen Fahrzeugen wurde die Partikelkonzentration als Marker für die mögliche Aerosolbelastung gemessen. 3) Mit einem zonal unterteilten Simulationsmodell wurde eine Parameterstudie für die verschiedenen Verkehrsmittel durchgeführt, die die Ist-Situation beleuchtet sowie technische Nachrüstlösungen und Verhaltensanpassungen der Fahrgäste bewertet. Aus dem ÖPNV wurden hierbei exemplarisch die S-Bahn, U-Bahn, Stadtbus und Straßenbahn sowie der U-Bahnsteig untersucht. Bei den In-situ-Messungen wurde in keiner Probe das SARS-CoV-2 Virus nachgewiesen und die Verläufe der CO2-Konzentrationsmessungen zeigen überwiegend einen Betrieb bei hygienisch unbedenklicher Luftqualität nach definierten Kriterien. Simulationen zeigen, dass das persönliche Verhalten wie das Tragen einer Maske und technische Lösungen wie die Umluftfilterung zu einer geringeren Exposition führen.