Detailergebnis zu DOK-Nr. 77939
Materialwahl und Korrosionsschutz für korrosionsgefährdete BSA-Komponenten in Straßentunnel (Forschungsprojekt AGT 2014/004)
Autoren |
R. Buchmann O. Scherer M. Büchler C.H. Vôute F. Rickenbacher T. Schmidt |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel 15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2021, 163 S., 40 B, 28 T, 95 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1716)
Das Nationalstraßennetz umfasst über 250 Straßentunnel, was rund 300 Tunnelkilometern entspricht. Die Mehrzahl dieser Tunnel sind mit Betriebs- und Sicherheitsausrüstung (BSA-Komponenten) im Fahrraum ausgerüstet, welche dem sehr aggressiven Tunnelklima ausgesetzt sind. Es sind unzählige Instandhaltungsprojekte zur Behebung von Korrosionsschäden nötig, um den zuverlässigen und sicheren Betrieb aufrechtzuerhalten. Maßnahmen im Tunnelfahrraum sind grundsätzlich kostenintensiv, da sie in der Regel nur nachts und mit relativ hohem Aufwand durchgeführt werden können. Die zweckmäßige Materialwahl, verbunden mit einem geeigneten Korrosionsschutz, ist daher ein zentrales Thema in der Planung, Ausführung und Wartung der BSA-Komponenten in Tunneln. Eine ungenügende Materialwahl respektive ein ungeeignetes Korrosionsschutzsystem kann ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen und hohe Folgekosten für die Instandhaltungs- und Reparaturmaßnahmen verursachen. Schadensfälle sind in den letzten Jahren in nicht vernachlässigbarer Anzahl eingetreten. Andererseits ist ein übertriebener Korrosionsschutz unwirtschaftlich und ebenfalls zu vermeiden. Die korrekte Materialwahl für die BSA-Komponenten ist daher von zentraler Bedeutung und in hohem Maße kostenrelevant. Die Untersuchung entwickelt basierend auf Literatur, Normen und Erfahrungswerten einen risikobasierten Ansatz zur Materialisierung von BSA-Komponenten. Damit wird es möglich, die gegenseitige Wechselwirkung der verschiedenen Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine Auswahl von Werkstoff sowie Korrosionsschutzsystemen, welche eine optimale Nutzungsdauer unter Berücksichtigung von äußeren Faktoren wie Kosten, Verfügbarkeit und Unterhalt ermöglichen. Anstelle einer strikten Werkstoffvorgabe ist auf der Basis einer Systembetrachtung eine optimierte Vorgehensweise basierend auf der Nutzungsvereinbarung, der Risikobetrachtung und der Gesamtkostenbetrachtung möglich. Diese Vorgehensweise ermöglicht die Berücksichtigung von Maßnahmen, welche es erlaubt, die Risiken innerhalb der erforderlichen Grenzen zu halten. Zu diesen technischen Maßnahmen gehören konstruktive Anpassungen (zum Beispiel Fangsicherung) Werkstofftechnische Modifikationen (zum Beispiel ein höherwertiges Schutzsystem) oder organisatorische Schritte (zu Beispiel kompletter Austausch der Komponenten nach 15 Jahren). Dies ermöglicht planerische Maßnahmen und erlaubt es, die spezifischen Gegebenheiten der verschiedenen Objekte zu berücksichtigen.