Detailergebnis zu DOK-Nr. 77767
Das E-Lastenrad als Alternative im städtischen Wirtschaftsverkehr: Determinanten der Nutzung eines "neuen alten" Fahrzeugkonzepts
Autoren |
J. Gruber |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 5.21 Straßengüterverkehr |
Berlin: Technische Universität Berlin, 2021, Dissertation, 221 S., 27 B, 22 T, zahlr. Q, Anhang. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://edoc.hu-berlin.de/18452/23166
Die Arbeit fußt auf Daten, die unter Verknüpfung von qualitativen und quantitativen Methoden erfasst und ausgewertet wurden. Als kumulative Dissertation enthält sie fünf Fachartikel, gruppiert zu drei Forschungsbeiträgen. Im ersten Forschungsbeitrag wird erörtert, wie erfolgversprechend das E-Lastenrad, eine elektrifizierte Neuauflage des alten Konzepts Lastenfahrrad, in einem Markt mit ersten Anwendern (Kurierdienstleistung) ist. Die Auftragsstruktur im Stadtkuriergeschäft bietet ein substanzielles Marktpotenzial für E-Lastenräder und damit Handlungsspielräume für klassische Kurierdienste und Radlogistik-Start-ups. Der zweite Teil der Analyse weitet den Blick auf alle Wirtschaftszweige und bietet eine strukturierte Beschreibung der verschiedenartigen Einflussfaktoren (Treiber und Hemmnisse), die auf die Lastenradnutzung im städtischen Wirtschaftsverkehr wirken. Fahrzeugseitige Aspekte wie elektrische Reichweite, Ladekapazität und Qualität der Bauteile sind relevante Entscheidungskriterien und hier noch bestehende Hemmnisse sollten abgebaut werden. Der dritte Forschungsbeitrag thematisiert die operative Eignung des untersuchten Fahrzeugkonzepts, indem seine Fahrtzeiten einem Pkw gegenübergestellt werden. Bei Strecken bis zu 3 km sind beide Modi nahezu gleich schnell. Die Hälfte aller Fahrten bis 20 km Distanz würde bei einem Wechsel vom Pkw zum Lastenrad höchstens 2 bis 10 min länger dauern. Insgesamt leistet diese Dissertation einen Beitrag zum Stand der Wissenschaft, indem sie maßgeblich das Wissen zu einem "neuen alten" Fahrzeugkonzept erweitert, das von Politik und Praxis als Alternative im städtischen Wirtschaftsverkehr gehandelt wird und dem ein Potenzial zur Auflösung von bislang auf das Automobil hin ausgerichteten Systemen beigemessen wird.