Detailergebnis zu DOK-Nr. 77773
Sakkadenverhalten von Autofahrenden in Kurven von überlangen städtischen Unterwassertunneln (Orig. engl.: Drivers’ saccade characteristics in curves of extra-long urban underwater tunnels)
Autoren |
F. Jiao Z. Du S. Wang Y. Ni R. He |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 15.8 Straßentunnel |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2674, H. 2, 2020, S. 102-111, 6 B, 5 T, 28 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Verkehrsunfälle in überlangen städtischen Unterwassertunneln sind durch eine hohe Zahl von Todesopfern und schwere Verkehrsstaus gekennzeichnet. Die Analyse des sogenannten Sakkadenverhaltens von Fahrern unter verschiedenen Krümmungsbedingungen in städtischen Unterwassertunneln kann Lösungen zur Verringerung der Unfallhäufigkeit und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bieten. Der Begriff der Sakkade ist in der Verkehrsliteratur eher wenig bekannt und bedeutet eine schnelle ballistische Bewegung beider Augen, die der Erfassung eines neuen Fixationspunktes dient. Eine einmal eingeleitete Sakkade kann nicht willkürlich unterbrochen oder in ihrer Richtung geändert werden. Sie verfehlen daher teilweise knapp ihre Ziele und werden noch reflexartig nachkorrigiert. Der Beitrag berichtet über reale Fahrzeugtests, die in überlangen städtischen Unterwassertunneln auf gekrümmten Abschnitten mit Radien von 400, 680, 1 000, 1 500 und 3 000 m sowie auf geraden Abschnitten durchgeführt wurden. Es wurden Indikatoren für das Sakkadenverhalten der Fahrer, wie Sakkadenwinkel, -zeit und -frequenz sowie das Sakkadenzeitverhältnis ausgewertet. Der Variationskoeffizient wurde verwendet, um die Diskretion des Sakkadenwinkels zu analysieren. Die Sakkadencharakteristika des Fahrers, wie zum Beispiel die Sakkadenzeit und -frequenz, wurden durch die Kombination der visuellen Distanzen für verschiedene Kurvenabschnitte untersucht. Die vier dokumentierten Ergebnisse zeigten, dass kleine Winkel im Bereich von (0, 10°) den Hauptverteilungsabschnitt des Sakkadenwinkels des Fahrers in überlangen städtischen Unterwassertunneln bildeten und die Diskretion des Sakkadenwinkels mit zunehmendem Radius zunahm, die durchschnittliche Sakkadenzeit des Fahrers zunimmt, während die durchschnittliche Sakkadenhäufigkeit mit zunehmendem Radius abnahm, die visuelle Belastung des Fahrers bei langen geraden Abschnitten und Kurven mit kleinem Radius höher war und die Sicherheit des Fahrers im Allgemeinen auf rechtskurvigen Abschnitten höher war als auf linkskurvigen Abschnitten.