Detailergebnis zu DOK-Nr. 77781
Wie geeignet sind gängige verkehrspsychologische Testverfahren zur Erfassung der Fahreignung bei älteren Kraftfahrern? Ergebnisse einer Retrodiktionsstudie
Autoren |
A. Ruckriegel R. Banse W. Schubert |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 68 (2022) Nr. 1, S. 34-42, 7 T, zahlr. Q
Der demografische Wandel führt zu einer steigenden Anzahl älterer Kraftfahrer. Mit zunehmendem Alter gehen jedoch Veränderungen beispielsweise der Leistungsfähigkeit einher, die sich auf die Fahreignung auswirken können. Daher stellt sich die Frage, wie besonders bei älteren Fahrern der psychophysische Aspekt von Fahreignung erfasst werden kann. Für die Studie bearbeiteten daher N = 300 ältere Kraftfahrer mehrere psychometrische Tests aus gängigen Testsystemen. Weiterhin wurden Informationen zu Gesundheitszustand, Unfallgeschehen, Pkw-Nutzung und Selbsteinschätzung erhoben, welche zu Problemindizes und einem Gesamtproblemwert aggregiert wurden, die mit Fahreignung in Verbindung stehen. Es wurde erwartet, dass sich Tests identifizieren lassen würden, die hoch mit den Problemindizes korrelieren und für die somit eine bessere Eignung für ältere Kraftfahrer angenommen werden könnte. Vier Tests waren geeignet, den Gesamtproblemwert vorherzusagen, wobei durch Kombination der Tests eine höhere Varianzaufklärung erreicht wurde und den Reaktionsschnelligkeitsvariablen eine höhere prädiktive Relevanz zukam als den Sorgfaltsvariablen. Die Implikationen dessen für die Praxis werden diskutiert.