Detailergebnis zu DOK-Nr. 78052
Kritischer Chloridgehalt im Stahlbeton: realitätsnahe Bestimmung und Einfluss von Luftporen (Forschungsprojekte AGB 2015/020 und AGB 2018/008) (Orig. engl.: Critical chloride content in concrete: realistic determination and influence of air voids)
Autoren |
C. Boschmann-Käthler B. Elsener U. Angst |
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Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2021, 74 S., 22 B, 8 T, 75 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 706)
Die chlorid-induzierte Korrosion ist die Hauptursache für die Schädigung von Stahlbetonbauwerken, insbesondere Bauwerke der Straßeninfrastruktur. Eine wichtige Größe in der Zustandsbeurteilung von Bauwerken ist der Chloridgehalt im Beton auf Bewehrungstiefe. Um das Risiko für Bewehrungskorrosion zu beurteilen wird dieser Wert normalerweise mit dem kritischen Chloridgehalt C(Index crit) verglichen. Üblicherweise bezieht man sich dabei auf einen fixen, generellen C(Index crit) wie er in Normen angegeben ist. In der Schweiz, sowie in vielen anderen Ländern, wird dabei von einem C(Index crit) von 0,4 % Chlorid pro Zementgewicht ausgegangen. Es ist jedoch bekannt, dass dieser Wert nicht generell auf verschiedene Bauwerke und verschiedene Bedingungen angewendet werden kann. Im ASTRA Projekt AGB 2012/010 wurde eine Testmethode (ETH-Methode) für die Bestimmung von C(Index crit) für ein bestimmtes Bauwerk entwickelt. Die grundlegende Idee dieser Methode ist es, am Bauwerk Bohrkerne zu entnehmen, welche ein noch nicht korrodierendes Stück Bewehrungsstahl enthalten, und mit diesen Bohrkernen im Labor einen Korrosionstest durchzuführen, um C(Index crit) zu bestimmen. Der Hauptvorteil dieses Ansatzes ist, dass der Stahlbetonprüfkörper im Gegensatz zu im Labor hergestellten Prüfkörpern reell ist, was die Anwendbarkeit der erhaltenen C-Werte auf Bauwerksbedingungen begünstigt. In dem Projekt wurde die ETH Methode auf 10 Bauwerke, von denen 119 Bohrkerne entnommen wurden, angewandt. Das Ziel war es, Prüfkörper aus verschiedenen Bauwerken mit unterschiedlicher geografischer Lage zu prüfen. Die Objekte sollten mindestens 10 Jahre alt und Tausalzen exponiert sein. Das Baujahr der untersuchten Bauwerke lag zwischen 1939 und 2004.