Detailergebnis zu DOK-Nr. 77915
Zur Zukunft von Betonzusatzmitteln: Herausforderungen und Chancen im Zusammenspiel mit neuen Bindemitteln
Autoren |
A.-S. Dönmez T. Wagner T. Gädt |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 9.4 Chemische Stoffe, Kunststoffe (Haftmittel, Zusatzmittel) 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Gutes Klima für die Zukunft: Dekarbonisierung als wichtiger Schlüssel zum nachhaltigen Bauen mit Beton: 18. Symposium Baustoffe und Bauwerkserhaltung, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 10. März 2022. Karlsruhe: KIT Scientific Publishing, 2022, S. 11-22, 8 B, 3 T, 29 Q
Betonzusatzmittel sind unentbehrliche Instrumente, um die Eigenschaften von Frisch- und Festbeton zu verbessern. Von herausragender Bedeutung unter den Zusatzmitteln sind dabei Fließmittel, welche es erlauben, den Wasseranspruch von Beton zu senken und damit Zement einzusparen. Aufgrund der Notwendigkeit, die Nachhaltigkeit und insbesondere die CO2-Intensität von Beton weiter stark zu verbessern, arbeiten Forschende intensiv an neuen Bindemittelkonzepten für Beton, welche niedrigere CO2-Intensitäten als Portlandzement aufweisen. Während es für das Verständnis der Wirkungsbeziehungen zwischen Fließmitteln und Portlandzement in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gegeben hat, steht das Wissen um die Wirkungsbeziehungen zwischen neuen Bindemitteln und Zusatzmitteln naturgemäß am Anfang. In der Arbeit wird einerseits ein knapper Literaturüberblick zur Wirksamkeit von Fließmitteln für alkali-aktivierte Bindemittel und LC3-(Limestone Calcined Clay Cement) Zement gegeben und andererseits werden eigene Arbeiten zur Rheologie von LC3-Bindemitteln in Gegenwart von Polycarboxylatether-Fließmitteln dargestellt. Während Fließmittel in alkali-aktivierten Bindemitteln nur für den Fall niedrig konzentrierter NaOH-Aktivierung und hoch geladener Bindemittel in gewohnter Weise funktionieren, ergibt sich aus dem Stand der Technik sowie aus den im Beitrag gezeigten Arbeiten das Bild, dass Fließmittel in LC3-Bindemitteln in wesentlichen Zügen normal wirken: Eine starke Wasserreduktion ist erreichbar und die Fließmittel folgen ähnlichen Struktur-Wirkungsbeziehungen wie in reinen Zementbindemitteln. Unterschiede finden sich in einem deutlich erhöhten Fließmittelbedarf sowie in verkürzten Verarbeitungszeiten. Die Forschung befindet sich hier noch in einer frühen Phase und es ist zu erwarten, dass sich die Zusammenhänge in den nächsten Jahren deutlich präzisieren werden.