Detailergebnis zu DOK-Nr. 78043
Bestimmung von Kenndaten zur sicheren Charakterisierung von Fugenvergussmassen
Autoren |
R. Breitenbücher F. Buckenhüskes M. Radenberg D. Twer |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen 9.11 Fugenverguss, Fugeneinlagen 11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer |
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2022, 118 S., 198 B, 111 T, 74 Q, Anhang (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Straßenbau H. S 177). - ISBN 978-3-95606-683-2. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://bast.opus.hbz.de
Ziel des Forschungsprojekts war es, ein praxisorientiertes Prüfverfahren zu entwickeln, das zum einen das Gesamtsystem "Fuge" in Betonfahrbahnen, bestehend aus Betonfugenflanke, Voranstrichmittel sowie der Fugenmasse, umfasst und andererseits die maßgebenden Szenarien der In-situ-Beanspruchungen realistisch abbildet. Dazu wurden Systemprüfkörper bestehend aus Beton und Fugenfüllstoff definiert, an denen über die herkömmlichen Prüfungen am Füllstoff hinaus statische Zug-/Scherversuche und zyklische Druck-/Zug-/Scherversuche an neuen und künstlich gealterten Proben vorgenommen wurden. Diese Prüfungen wurden sowohl an Laborproben (Referenz) als auch an Systemprüfkörpern aus Bohrkernen von originären Bestandsstrecken durchgeführt. Die Untersuchungen zeigten unter anderem, dass die heiß verarbeitbaren Fugenmassen mit Ausnahme der modifizierten Fugenmasse vom Typ N2+, infolge künstlicher Alterung erheblich versprödeten, das heißt bei deutlich reduziertem Dehnvermögen höhere Maximalspannungen aufwiesen. Unter der Annahme eines exponentiellen Verlaufs der Alterung von heiß verarbeitbaren Fugenmassen, konnte für die künstliche Laboralterung ein simulierter Nutzungszeitraum von etwa 6 Jahren ermittelt werden. Für die kalt verarbeitbaren Fugenmassen erwies sich die für heiß verarbeitbare Fugenmassen herangezogene künstliche Alterung unter Druck und Temperaturbeanspruchung als nicht zweckmäßiges Verfahren. Zur ersten Validierung der entwickelten Laborprüfverfahren wurde im BAB-Netz eine heiß und eine kalt verarbeitbare Fugenmasse über die ersten 21 Monate Nutzungsdauer intensiv beobachtet. Unter Einbeziehung der Systemprüfungen an Labor- und In-situ-Proben wurde ein erster Bewertungsansatz entwickelt, mit dem Fugenmassen im nicht gealterten ebenso wie im künstlich gealterten Zustand bewertet werden können.