Detailergebnis zu DOK-Nr. 77962
Untersuchung der Merkmale und Trends von Unfällen mit Elektrofahrzeugen: eine Fallstudie in Norwegen (Orig. engl.: Exploration of the characteristics and trends of electric vehicle crashes: a case study in Norway)
Autoren |
C. Liu L. Zhao C. Lu |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
European Transport Research Review 14 (2022) Nr. 6, 11 S., 5 B, 9 T, 44 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.1186/s12544-022-00529-2
Mit dem rasanten Wachstum von Elektrofahrzeugen (Electric Vehicles, EVs) in den letzten zehn Jahren sind auch viele neue Herausforderungen für die Verkehrssicherheit entstanden. Anhand der Unfalldaten aus Norwegen von 2011 bis 2018 gibt die Studie einen Überblick über den Status quo der Unfälle mit Elektrofahrzeugen. Im Erhebungszeitraum ist der Anteil der Unfälle mit Elektrofahrzeugen an den gesamten Verkehrsunfällen in Norwegen von null auf 3,11 % gestiegen. Hinsichtlich der Unfallschwere unterscheiden sich die Unfälle mit Elektrofahrzeugen jedoch nicht statistisch signifikant von den Unfällen mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor (Internal Combustion Engine Vehicle, ICEV). Im Vergleich zu den Unfällen mit Verbrennungsmotorfahrzeugen ereignen sich die meisten Unfälle mit Elektrofahrzeugen an Werktagen zu den Hauptverkehrszeiten, in städtischen Gebieten, an Knotenpunkten, auf Straßen mit niedriger Geschwindigkeit und bei guter Sicht. Außerdem wird bestätigt, dass E-Fahrzeuge viel häufiger mit Personen im Rad- und Fußverkehr kollidieren, was wahrscheinlich auf ihre geräuscharmen Motoren zurückzuführen ist. Anschließend wurden separate logistische Regressionsmodelle erstellt, um wichtige Faktoren zu ermitteln, die die Schwere von ICEV- beziehungsweise EV-Unfällen beeinflussen. Viele Faktoren zeigen sehr unterschiedliche Auswirkungen auf ICEV- und EV-Unfälle, was bedeutet, dass viele aktuelle Verkehrssicherheitsstrategien angesichts des EV-Zeitalters neu bewertet werden müssen. Obwohl hier die Daten aus Norwegen analysiert wurden, dürften die Ergebnisse auch für andere Länder, die sich ebenfalls im Prozess der vollständigen Elektrifizierung des Automobils befinden, neue Erkenntnisse liefern.