Detailergebnis zu DOK-Nr. 78110
Pilotversuch Rechtsabbiegen bei Rot: wissenschaftliche Begleitstudie
Autoren |
H. Frey U. Leth |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA 0.8 Forschung und Entwicklung |
Wien: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, 2021, 56 S., 12 B, 2 T, zahlr. Q (Forschungsarbeiten des österreichischen Verkehrssicherheitsfonds Nr. 084). - Online-Ressource: verfügbar unter: www.bmk.gv.at
Der Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der TU Wien wurde für die wissenschaftliche Evaluierung des Pilotversuchs "Rechtsabbiegen bei Rot" nach internationalem Vorbild, mit dem Ziel einer Beschleunigung des Verkehrsflusses im Knotenpunktsbereich, beauftragt. Im Zuge der wissenschaftlichen Begleitstudie wurde – aufbauend auf den Kriterien der deutschen Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) – ein Kriterienkatalog für die Auswahl der für den Pilotversuch zu definierenden Knotenpunkte erstellt. Der Kriterienkatalog sollte nach Beendigung des Pilotversuchs evaluiert und entsprechend angepasst werden. Die Auswertungen deutscher Untersuchungen bestätigten im Vorfeld die Notwendigkeit einer sensiblen und gut überlegten Knotenpunktsauswahl. Analog zu den Kriterien in Deutschland wurden für die Auswahl der Pilotknotenpunkte in Österreich sogenannte Ausschluss- und Abwägungskriterien definiert. Basierend auf diesem Kriterienkatalog wurden 3 Pilotknotenpunkte in Linz ausgewählt und die Verkehrssicherheit als maßgebliches Beurteilungskriterium definiert, wobei im Rahmen des Auswahlverfahrens geäußerte Bedenken, zum Beispiel von Blindenverbänden, bestmöglich Berücksichtigung fanden. Durch die vorzeitige Beendigung des Pilotversuchs konnten nur Vorher-Untersuchungen durchgeführt werden. Eine Umsetzung des Pilotversuchs inklusive Testbetrieb erfolgte nicht. Bezugnehmend auf die umfangreichen Untersuchungen in Deutschland und die langjährigen Erfahrungen mit Rechtsabbiegen bei Rot bleibt die Ambivalenz der Wirkungen offensichtlich. Es wird empfohlen, mit Blick auf die notwendige wachsende Bedeutung des nichtmotorisierten Verkehrs, die Anordnung des Grünpfeils beziehungsweise Rechtsabbiegen bei Rot grundsätzlich kritisch zu hinterfragen, um keine zusätzlichen Gefahren für Fußgänger und Radfahrer zu indizieren.