Detailergebnis zu DOK-Nr. 78283
Evakuierung aus Reisebussen
Autoren |
P. König T. Berger K. Hofmann-von-Kap-herr L.V. Fuchs R. Behrmann J. Molitor A. Malczyk |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 0.8 Forschung und Entwicklung |
Berlin: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Unfallforschung der Versicherer, 2022, 140 S., 60 B, 9 T, 26 Q, Anhang (Forschungsbericht / Unfallforschung der Versicherer (GDV) Nr. 80). - ISBN 978-3-948917-11-1. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://www.udv.de
Das Institut für Fahrzeugtechnik der Hochschule Trier (ift) wurde von der Unfallforschung der Versicherer (UDV) beauftragt, unter dem Projekttitel "Evakuierung aus Reisebussen" eine Analyse der Notausstiegssysteme von Reisebussen zu erstellen. Das Projekt umfasste die Untersuchung des Unfallgeschehens unter Beteiligung von Reisebussen, die Analyse der Evakuierungsprozesse und der damit verbundenen ergonomischen Fragestellungen, um daraus Maßnahmen zur Optimierung des Evakuierungsprozesses abzuleiten. Von zentraler Bedeutung waren dabei Evakuierungsversuche mit Probanden aus Reisebussen in gekippter Lage. Es wurde eine Datenbank erstellt, in der Informationen zu Verkehrsunfällen in Verbindung mit Reisebussen eingepflegt wurden. Relevante Parameter waren dabei die Endlage des Busses nach dem Unfall, die für die Eigen- und Fremdrettung verwendeten Notausstiege, die Altersverteilung der Insassen und deren Verletzungsschwere. Aus dieser Datenbank wurden die Testparameter und die Evakuierungsszenarien für die nachfolgenden Probandenversuche abgeleitet. Für Vorversuche und abschließende Detailuntersuchungen wurde ein kippbarer Busabschnitt in Originalgröße nachgebaut. Mit diesem konnten mit einer begrenzten Anzahl von Probanden Versuche zu Gurtsystemen und Notausstiegsöffnungen im Dach mit zahlreichen Testparametern durchgeführt werden. Die Evakuierungsversuche mit einer großen Anzahl von Probanden sollten in einem Reisebus durchgeführt werden, der für diese Zwecke erworben wurde. Der Reisebus konnte in einer Halterung für zwei Versuchsreihen um 30° beziehungsweise um 90° gekippt werden, bevor die Probanden in den Bus geleitet wurden und diesen über die Notausstiege wieder verließen. Begleitend zu den praktischen Versuchen wurden für die Untersuchung von Einzelaspekten der Evakuierung CAD-Simulationsmodelle aufgebaut und analysiert.