Detailergebnis zu DOK-Nr. 78108
Der Blick durch die Wahrnehmung von Blinden: Mögliche Auswirkungen von vernetzten autonomen Fahrzeugen auf Fußgänger mit Sehbehinderungen (Orig. engl.: Looking through the perceptions of blinds: potential impacts of connected autonomous vehicles on pedestrians with visual impairment)
Autoren |
S. Azizi Soldouz M.S. Hasnine M. Sukhai K. Nurul Habib |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2674, H. 5, 2020, S. 183-195, 5 B, 4 T, 49 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Der Beitrag untersucht die Auswirkungen und Hindernisse, die vernetzte autonome Fahrzeuge (Connected Autonomous Vehicles, CAVs) für Fußgänger mit Sehbehinderung darstellen. Die Studie verwendete eine webbasierte Umfrage unter sehbehinderten Menschen aus Kanada und dem Ausland. Die gesammelten Daten wurden zur Schätzung ökonometrischer Modelle verwendet, um die kritischen Faktoren zu ermitteln, die das Vertrauen in CAVs und die Präferenz für die Nutzung von CAVs aus der Sicht sehbehinderter Personen beeinflussen. Getrennte Modelle wurden für kanadische und nicht-kanadische Stichproben geschätzt, da kanadische und nicht-kanadische Teilnehmer einige Unterschiede in der Wahrnehmung und positiven Einstellung gegenüber CAVs aufweisen. Die Modelle zeigen, dass die Mehrheit der Befragten es vorzieht, von CAVs ein Feedback und Warnungen zu erhalten. Von Geburt an blinde Kanadier haben weniger Vertrauen in CAVs, aber nicht-kanadische von Geburt an Blinde neigen dazu, CAVs zu vertrauen. Die Modelle zeigen auch, dass die Befragten, die einen Unfall mit einem Elektrofahrzeug (EV) erlebt haben, sich weniger für CAVs entscheiden. Befragte, die sich bei der Navigation auf mobile Anwendungen und technologiebasierte Geräte verlassen, vertrauen eher auf CAVs. Blinde Menschen, die sich auf konventionelle Navigationshilfen verlassen (zum Beispiel Blindenstock, Blindenhund usw.), sind weniger wahrscheinlich Nutzer von CAVs. Ein geschlechtsspezifischer Effekt ist erkennbar, da die weiblichen Teilnehmer eher kein Vertrauen in CAVs haben. Was die politischen Empfehlungen betrifft, so sollten verschiedene Interessengruppen Zuschüsse erhalten, um Orientierungs- und Mobilitätsschulungen anzubieten, die für die Nutzung technologiegestützter Navigationsdienste von zentraler Bedeutung sind. Außerdem sollten die Automobilhersteller verpflichtet werden, sowohl EVs als auch CAVs mit akustischen Fahrzeugwarnsystemen (AVAS) auszustatten.