Detailergebnis zu DOK-Nr. 78114
Ansätze zur datengetriebenen Verkehrssicherheit als Ergänzung zu Unfalldaten
Autoren |
M. Berghaus J. Ehlers R. Hoffmann E. Kalló A. Leich H. Saul P. Wagner |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straßenverkehrstechnik 66 (2022) Nr. 5, S. 345-356, 6 B, zahlr. Q
Die Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland erfolgt immer noch überwiegend anhand von Unfällen. Die alleinige Betrachtung von Unfalldaten ist jedoch sowohl aus methodischer Sicht – Unfälle sind selten und zum Teil zufällig – als auch aus ethischer Sicht – Menschen müssen erst zu Schaden kommen, bevor reagiert wird – problematisch. Aus diesem Grund sollten weitere Kenngrößen, zum Beispiel sicherheitskritische Fahrmanöver oder Konflikte zwischen Verkehrsteilnehmenden, zur Bewertung der Verkehrssicherheit einbezogen werden. Der Fachbeitrag gibt zunächst einen Überblick über den aktuellen Stand der Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland sowie über neue Ansätze zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Anschließend werden die Möglichkeiten zur Erfassung von Sicherheitskenngrößen mithilfe von Sensordaten und die Anforderungen an die Daten erläutert. Es folgt die Vorstellung einiger Anwendungsbeispiele, aus denen weiterer Forschungsbedarf abgeleitet wird. Auch wenn die Sicherheitskenngrößen vermeintlich weniger aussagekräftig sind als Unfalldaten, stellen sie eine sehr ergiebige Quelle von neuen Daten dar, die zu neuen Ansätzen in der Verkehrssicherheitsarbeit führen können.