Detailergebnis zu DOK-Nr. 78102
Gestaltung von Radfahrerfurten und Fahrerblickverhalten
Autoren |
F.L. Berghöfer A.K. Huemer |
---|---|
Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 68 (2022) Nr. 2, S. 84-88, 5 B, zahlr. Q
Einmündungen und hierbei besonders die Kombination aus einem rechts einbiegenden Fahrzeug und einem von rechts kreuzenden Radfahrenden bergen ein hohes Unfallrisiko. Die Ursache für solch einen Unfall liegt häufig in einer fehlerhaften Blickstrategie der Autofahrenden, die aufbauend auf einer falschen Erwartungshaltung dazu führt, dass Radfahrende nicht wahrgenommen werden. Ziel der Studie ist es, diese Blickstrategie und den Einfluss möglicher Gegenmaßnahmen experimentell zu untersuchen. In einem statischen Fahrsimulator durchfuhren 66 Versuchspersonen Einbiege-Szenarien, die sich in der Art der Radfurtmarkierung sowie der zur Verfügung stehenden Sichtweite unterschieden. Zusätzlich wurde die Erwartung der Versuchspersonen bezüglich kreuzender Radfahrender manipuliert. Die Ergebnisse zeigen, dass die eingeschränkte Sichtweite das Blickverhalten zur rechten Seite verstärkt. Stärkere Markierungen der Radfurt gehen ebenfalls mit verstärktem Blickverhalten in der Annäherung, aber auch einem frühzeitigeren letzten Blick in Richtung der Radfurt einher. Dieser vermeintliche Widerspruch löst sich auf, wenn man die räumliche Distanz mitbetrachtet: Bei markierten Furten fahren die Probanden langsamer an die Einmündung heran als ohne Markierungen.