Detailergebnis zu DOK-Nr. 78118
Fahreignung und Adhärenz bei beginnender Demenz
Autoren |
M. Toepper D. Schlueter P. Schulz T. Beblo M. Driessen |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 68 (2022) Nr. 2, S. 109-113, 1 B, zahlr. Q
Die Demenz stellt eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen der Gegenwart dar. Eine Demenz führt zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Teilhabe. Einer dieser Teilhabeaspekte ist die Mobilität, so ist eine Demenz mit unterschiedlichen kognitiven und nicht-kognitiven Defiziten assoziiert, die wiederum zu einer beeinträchtigten Fahrtauglichkeit führen können. Gerade die nicht-kognitiven Faktoren geraten zunehmend in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses. Beispiele sind Selbsteinschätzung und Adhärenz. Methodik: Übersicht über fahrrelevante kognitive und nicht-kognitive Veränderungen bei beginnender Demenz mit besonderem Fokus auf Selbsteinschätzung und Adhärenz unter Einbeziehung der Ergebnisse von On-road-Studien im Hinblick auf die Fahrleistung in Abhängigkeit von Demenzart und -schweregrad. Ergebnisse: Die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien zeigen, dass bestimmte kognitive Beeinträchtigungen im Bereich der Aufmerksamkeits- und Exekutivfunktionen sowie im Bereich visuell-räumlicher Fähigkeiten zu den robustesten kognitiven Risikofaktoren für defizitäres praktisches Fahrverhalten bei Menschen mit beginnender Demenz gehören. Darüber hinaus verweist die Literatur auf die Relevanz bestimmter nicht-kognitiver Faktoren, zu denen auch Selbsteinschätzung und Adhärenz gehören. Diskussion: Die Studienlage deutet darauf hin, dass in Abhängigkeit von Demenzart und -schweregrad im Einzelfall abgeschätzt werden muss, ob eine sichere Verkehrsteilnahme weiterhin möglich ist. Dabei spielen insbesondere Selbsteinschätzung und Adhärenz im Sinne einer aktiven und verantwortungsbewussten Bewältigungsstrategie des Patienten beim Umgang mit der Erkrankung und seiner Teilnahme am motorisierten Straßenverkehr wesentliche Rollen. Die beschriebenen Aspekte sind insofern von hoher Relevanz, als dass Risiken für die öffentliche Sicherheit verringert und gleichzeitig negative psychosoziale Folgen aufgrund eingeschränkter Mobilität vermieden werden müssen.