Detailergebnis zu DOK-Nr. 78236
Nachhaltiger Tunnelbetrieb durch geothermische Bergwassernutzung - Erfahrungen bei Pilotprojekten an den Tunneln Rennsteig und Füssen: Temperierung von Betriebsgebäuden und Portal-Verkehrsflächen
Autoren |
C. Moormann G. Marzahn I. Kaundinya R. Capraro |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
STUVA-Tagung 2021 - Internationales Forum für Tunnel und Infrastruktur: 24. bis 26. November 2021 - Langfassungen der Vorträge. Berlin: Ernst und Sohn, 2021 (Forschung + Praxis: U-Verkehr und unterirdisches Bauen Bd. 56) S. 342-352, 12 B, 16 Q
Bei in geschlossener beziehungsweise Spritzbetonbauweise erstellten Straßentunneln fällt im Regelfall Dränagewasser an, das an den Portalen gesammelt und in ein Fließgewässer eingeleitet wird. Anfallende Bergwässer an deutschen Straßentunneln wurden dabei bisher meist ungenutzt abgeleitet. Aktuelle Forschungsprojekte weisen jedoch das geothermische Potenzial einer solchen, bisher nur aus dem alpinen Raum bekannten hydrothermischen Nutzung auch für deutsche Straßentunnel nach. In Abhängigkeit von Wassertemperatur und anfallender Schüttung ergeben sich verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, die von der Klimatisierung von Betriebsgebäuden und Serverräumen der Tunneltechnik über die Temperierung der Verkehrsflächen an den Tunnelportalen bis zu Drittnutzungen reichen. Ausgehend von diesen Untersuchungen wurden an zwei Tunneln Pilotanlagen errichtet, über deren Konzeption, Bau und die in dem ersten Betriebsjahr gewonnenen Messergebnisse und Erkenntnisse berichtet wird. In Hinsicht auf die Nutzung erneuerbarer Energien im Betrieb von Straßentunneln bieten sich hier innovative Konzepte für die Zukunft, die auch bei Bestandstunneln nachgerüstet werden können.