Detailergebnis zu DOK-Nr. 78311
Gefährdungsanalyse bestehender Stützmauern (Forschungsprojekt AGB 2015/026)
Autoren |
M. Ryser E. Kölz A. Steiger Y. Schiegg |
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Sachgebiete |
7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2021, 223 S., 42 B, 113 T, zahlr. Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 707)
Das Forschungsprojekt behandelt den Forschungsschwerpunkt "Risiken bei bestehenden Stützmauern". Dabei stehen die folgenden zwei Ziele im Vordergrund: Identifikation von gefährlichen Zustandsveränderungen, welche bei bestimmten Stützmauertypen zu unangekündigten Einstürzen führen könnten; Untersuchung eines Ansatzes zur Quantifizierung und Monetarisierung der direkten Konsequenzen beim Einsturz von Stützmauern. Die Analyse zeigt, dass die heute verwendeten Systeme Inkonsistenzen aufweisen und für eine risikobasierte Erhaltungsplanung nur bedingt geeignet sind. Eine neue, systematisch nach Funktion und geotechnisch-konstruktiver Wirkungsweise strukturierte Typisierung wird vorgeschlagen. Die einzelnen Mauertypen werden in Hinblick auf eine künftige Anwendung detailliert beschrieben. Gemäß den verfügbaren Daten stellen Winkelstützmauern aus Stahlbeton den häufigsten Mauertyp im Netz des ASTRA dar, gefolgt von Schwergewichtsmauern aus Beton und Mauerwerk. Die Analyse der Datenbank zeigt, dass zuverlässige, für eine risikobasierte Erhaltungsplanung geeignete Auswertungen des Stützmauerbestands aufgrund großer Datenlücken und einer komplexen, nicht einheitlich gehandhabten Datenstruktur zurzeit noch nicht möglich sind. Der zeitliche und finanzielle Aufwand für entsprechende Anpassungen und Verbesserungen wird als erheblich eingeschätzt. Im Rahmen des Projekts konnten 48 Fallbeispiele zu Stützmauerversagen identifiziert werden. Davon wurden 34 Beispiele ausgewählt und ausgewertet. Das Versagen dieser Mauern ist in den meisten Fällen beim Bau oder kurz nachher aufgetreten. Fälle, bei welchen von einer alterungsbedingten Schädigung als Hauptursache ausgegangen wird, konnten keine identifiziert werden. Die Fallbeispiele sind für eine statistische Abschätzung von Versagenswahrscheinlichkeiten zu wenig repräsentativ. Sie erlauben aber die Untersuchung der Bruchmechanismen beim Versagen für Stützmauern. Die Auswertung der Beispiele zeigt, dass beim Versagen der Fundation in der Regel ein deutlich duktileres Verhalten resultiert als beim Versagen der Tragstruktur der Mauern.