Detailergebnis zu DOK-Nr. 78328
Weiterentwicklung des Bemessungskonzeptes für neue und bestehende Lawinengalerien (Forschungsprojekt AGB 2015/001)
Autoren |
K. Fischer M. Schubert R. Custer M. Schaer S. Margreth |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2022, 180 S., 61 B, 37 T, 38 Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 708)
Lawinenschutzgalerien leisten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz von Personen und der Infrastruktur vor den Gefahren durch Lawinenabgänge. Ein Großteil der Schweizer Schutzgalerien wurde in den 60er bis 80er-Jahren gebaut. Die bestehenden Galerien müssen regelmäßig unterhalten und gegebenenfalls ertüchtigt werden, um die Sicherheit im Verkehrsnetz zu erhalten. Schutzgalerien werden durch die bewegte Lawine in der Form von dynamischen Normallasten, Reibung und Umlenkkräften beansprucht. Zusätzlich treten statische Einwirkungen infolge der natürlich abgelagerten Schneedecke und abgelagertem Lawinenschnee sowie Staudrücke auf. Im Bericht wird das bestehende Bemessungskonzept für Lawinengalerien basierend auf den Gefährdungsbildern gemäß der ASTRA-Richtlinie 12007 in Kombination mit dem Sicherheitskonzept SIA 260 weiterentwickelt. Daraus werden Empfehlungen für die Bemessung von neuen und für die Beurteilung der Tragfähigkeit von bestehenden Galerien abgeleitet. Der Fokus liegt auf den risiko- und zuverlässigkeitstheoretischen Grundlagen der Tragwerksbemessung und ihrer Anwendung auf den Spezialfall der Bemessung von Lawinengalerien. Diese theoretische Ausrichtung hat das Ziel, eine möglichst realitätsnahe praxistaugliche Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse zu ermöglichen, um im Rahmen des semiprobabilistischen Sicherheitskonzepts der SIA-Normen mit einfachen Werkzeugen eine risikooptimierte Bemessung unter Berücksichtigung der ortsspezifischen Charakteristiken der Lawineneinwirkungen zu erreichen. Es wird untersucht und dargestellt, wie ortsspezifische Aufzeichnungen zu früheren Lawinenabgängen genutzt werden können, um die Unsicherheiten bei der Bestimmung der Einwirkungen so weit wie möglich zu reduzieren.