Detailergebnis zu DOK-Nr. 78271
Analyse von Überholmanövern für Fahrradgruppen auf zweistreifigen Landstraßen anhand objektiver und subjektiver Risiken (Orig. engl.: Analysis of overtaking maneuvers to cycling groups on two-lane rural roads using objective and subjective risk)
Autoren |
G. López A.M. Pérez-Zuriaga S. Moll A. García |
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Sachgebiete |
5.2 Landstraßen 5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2674, H. 7, 2020, S. 148-160, 5 B, 2 T, 25 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
In Spanien gibt es immer mehr Fahrradgruppen, zum Beispiel im Rennsport, die auf zweistreifigen Landstraßen hintereinander oder in paralleler Linie fahren. Auch die Zahl der Überholmanöver nimmt zu. Dies ist eine der gefährlichsten Interaktionen zwischen Kraftfahrzeugen und Fahrrädern. Das Risiko dieser Manöver wurde jedoch noch nicht eingehend analysiert. In der Untersuchung wird daher das objektive und subjektive Risiko von Überholmanövern für Radfahrergruppen analysiert. Bei diesem Manöver überholt das motorisierte Fahrzeug die Fahrräder mit einer bestimmten Geschwindigkeit und einem bestimmten seitlichen Abstand. Dies sind die sogenannten Surrogatmaße (Messwerte, deren Beeinflussung die Wirkung der Maßnahme zeigen sollen), die zur Analyse des objektiven Risikos verwendet werden, während das subjektive Risiko auf der Grundlage der subjektiven Risikowahrnehmung analysiert wurde, die 10 Radfahrende auf ausgerüsteten Fahrrädern (in verschiedenen Gruppenkonfigurationen) angaben, als sie von einem Kraftfahrzeug überholt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Radfahrenden, die dem Überholmanöver am meisten ausgesetzt sind, die vorderen und hinteren der Gruppe sind. Je nach Konfiguration ist das Risiko bei parallelen Linien höher, da der seitliche Abstand im Vergleich zu einer einzelnen Linie der Gruppe geringer ist. Es ist noch höher, wenn das Überholmanöver fliegend erfolgt, was in der Regel bei höheren Geschwindigkeiten und geringerem seitlichen Abstand geschieht. Die subjektive Risikowahrnehmung nimmt mit höherer Geschwindigkeit und geringerem seitlichen Abstand zu und ist an den hinteren Positionen höher. Überholvorgänge, bei denen der seitliche Abstand weniger als 1,5 m beträgt, werden als am riskantesten empfunden. Diese Ergebnisse liefern wissenschaftliche Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit von Fahrradgruppen und zur Integration des Radverkehrs in den Kfz-Verkehr auf zweistreifigen Landstraßen.