Detailergebnis zu DOK-Nr. 78297
Wirkung von taktilen Fußverkehrsindikatoren auf Personen mit Mobilitätseinschränkungen (Orig. engl.: Effect of tactile walking surface indicators on travelers with mobility disabilities)
Autoren |
B.L. Bentzen A.C. Scott R. Wall Emerson J.M. Barlow |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2674, H. 7, 2020, S. 410-419, 6 B, 2 T, 8 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Die taktilen Gehwegmarkierungen (tactile walking surface indicators, TWSI), in der Regel eine Fläche aus erhabenen Streifen, werden international eingesetzt, um Blinden an Fußgängerüberwegen (FGÜ) Standort- und Richtungsinformationen zu geben. Die Streifen werden quer über den Gehweg angebracht, wobei die Streifen senkrecht zur Fahrbahn auf dem Gehweg und parallel zur Fahrtrichtung auf dem FGÜ verlaufen. In den USA wurden solche Oberflächen an Fußgängerüberwegen bisher kaum oder gar nicht verwendet, weil man Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen dieser Streifen auf Personen mit Mobilitätseinschränkungen hatte. Es wurde jedoch dokumentiert, dass Blinde Schwierigkeiten haben, FGÜ zu finden und sich zum Überqueren auszurichten, und es hat sich gezeigt, dass die Installation von Oberflächen mit Streifen parallel zur Fahrtrichtung auf dem Gehweg eine mögliche Lösung darstellt. Die Studie untersuchte die Auswirkungen des Überquerens von TWSI, die senkrecht oder parallel zur Fahrtrichtung auf dem Gehweg installiert waren, auf 38 Teilnehmende mit Mobilitätseinschränkungen, die verschiedene Mobilitätshilfen benutzten. Das Überqueren der Streifen in beiden Richtungen verursachte bei mehr als der Hälfte der Teilnehmenden einen gewissen Anstieg der Anstrengung und Instabilität. Die Anstrengung war im Durchschnitt für alle Teilnehmenden etwas größer, wenn sie die Streifen senkrecht zur Fahrtrichtung überquerten. Die Stabilität für Rollstuhlnutzende war im Durchschnitt schlechter, wenn die Streifen senkrecht zu ihrer Fahrtrichtung ausgerichtet waren. Das Ausrutschen von Füßen oder Mobilitätshilfen sowie das Einklemmen von Rädern oder Stock-/Krücken-/Gehstockspitzen traten nur selten auf. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden gab an, dass sie Querungshilfen bevorzugen, die parallel zu ihrer Fahrtrichtung ausgerichtet sind.