Detailergebnis zu DOK-Nr. 78918
Kombilösung Karlsruhe: ein innerstädtisches Tunnelbauprojekt
Autoren |
F. Nenninger M. Schmidt |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
VSVI Journal: Zeitschrift der Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure Hessen e. V. (2022), S. 12-19, 10 B
Im Zuge des Ausbaus des schienengebundenen ÖPNV in der Stadt Karlsruhe wurden in den vergangenen Jahren mehrere Stadtteile und umliegende Gemeinden an das Stadtbahnnetz angeschlossen. Hierbei wurden umsteigefreie Verbindungen in die Innenstadt geschaffen. Dies führte zu einem starken kontinuierlichen Fahrgastzuwachs. In der Folge ist das Bestandsnetz im Innenstadtbereich und insbesondere in der Kaiserstraße an seine Kapazitätsgrenze angelangt. Zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse wie auch der Leistungsfähigkeit des schienengebundenen ÖPNV in der zentralen Innenstadt hatte die Stadt Karlsruhe folgende Maßnahmen zur Umsetzung vorgesehen, die unter dem Namen "Kombilösung" zusammengefasst wurden: Das Projekt Kombilösung Karlsruhe besteht aus zwei Teilprojekten, dem Teilprojekt 1 mit dem maschinell hergestellten Stadtbahntunnel unter der Haupteinkaufsmeile der Stadt Karlsruhe, mit einem bergmännischen Tunnel unter Druckluftbetrieb sowie Tunnelbaubereichen in offener Bauweise. Teilprojekt 2 beinhaltet die Neugestaltung des Straßenbahnboulevards in der Kriegsstraße mit einer oberirdischen Gleistrasse und einem darunterliegenden Straßentunnel. Das "Karlsruher Modell" ist zum Synonym für eine gelungene integrierte Nahverkehrslösung geworden: Die Stadtbahnen - andernorts sind das die "S-Bahnen" - fahren über die Stadtgrenzen mit ihrem Straßenbahnnetz in die Region hinaus und holen die Fahrgäste ab, um sie direkt in der Karlsruher Innenstadt umsteigefrei zum Arbeiten oder Einkaufen wieder abzusetzen.