Detailergebnis zu DOK-Nr. 78334
Der Bau von OV-Korridoren: die ÖV-Politik und -Planung in Malmöhus und Skäne 1970-2020 (Orig. engl.: Constructing transit corridors: the politics of public transport policy and planning in Malmöhus and Skäne 1970-2020)
Autoren |
J. Portinson-Hylander |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Lund: Lund University, 2021, XV, 287 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Environmental and Energy Systems Studies). - ISBN 978-91-8039-122-1. - Online-Ressource: verfügbar unter: http:/lucris.lub.lu.se/ws/portalfiles/portal/110985136
Die Planung des öffentlichen Nah- und Regionalverkehrs in sogenannten "ÖV-Korridoren" - das heißt, die Konzentration von Infrastruktur und Ressourcen auf wenige, aber attraktivere Korridore in einer Stadt oder Region - ist in der heutigen Planung des öffentlichen Verkehrs sehr üblich. Dies war jedoch nicht immer der Fall. In der Arbeit wird anhand einer Fallstudie über den Bezirk Malmöhus und die Region Skåne in Schweden analysiert, wie ÖV-Korridore die Politik und Planungspraxis zwischen 1970 und 2020 dominiert haben, und es wird gezeigt, wie die Organisation der Entscheidungsfindung, die Planungspraxis und die räumliche Konfiguration des ÖV zentrale Schauplätze eines anhaltenden Kampfes zwischen verschiedenen Akteuren und Ebenen um Einfluss auf Ideen und Ressourcen waren. Das Verständnis der grundlegenden Werte und Prozesse, die das öffentliche Verkehrssystem prägen, und der Konflikte, die entstehen, wenn Werte und Akteure aufeinandertreffen, kann dazu beitragen, die Möglichkeiten zur Gestaltung eines gerechten und integrativen öffentlichen Verkehrssystems zu verbessern, das eine nachhaltige Mobilität für die Menschen ermöglicht. Die Untersuchung basiert auf qualitativen Analysen von Archivunterlagen und Interviews mit Personen, die an der Planung und Politik des öffentlichen Verkehrs in Malmöhus und der Region Skåne beteiligt waren. Durch eine Analyse der Art und Weise, wie Wandel und Beständigkeit im ÖV motiviert und in die institutionelle Praxis umgesetzt wurden, zeigt die Arbeit, wie sich das Paradigma der Korridore in einem Wechselspiel zwischen der regionalen politischen Dynamik und dem breiteren gesellschaftlichen Kontext entwickelte. In der ÖV-Politik und -Planung gibt es ein wiederkehrendes Spannungsverhältnis zwischen den Werten Gerechtigkeit und Effizienz einerseits und der Umsetzung dieser Werte in die Organisation der ÖV-Planung durch eine Politik der Koordination und des Wettbewerbs andererseits. Diese Werte und Politiken waren ausschlaggebend für die Motivationen zur organisatorischen und räumlichen Neukonfiguration des öffentlichen Verkehrs seit der Einführung regionaler öffentlicher Verkehrsbehörden in Schweden Ende der 1970er-Jahre.