Detailergebnis zu DOK-Nr. 78635
Licht als kostbares Gut: Beleuchtung und nächtliches Leben in einer kolumbianischen informellen Siedlung
Autoren |
D.M. Kretzer |
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Sachgebiete |
6.8 Beleuchtung 17.1 Verkehrsplanung, Verkehrssicherheit, Entwurf |
Licht 74 (2022) Nr. 5, S. 58-65, 10 B, zahlr. Q
Im Beitrag des Autors David M. Kretzer wird dargestellt, welche Auswirkungen die Außenbeleuchtung in informellen Siedlungen hat. Die Arbeit entstand im Rahmen eines Doktorats an der ETH Zürich (2017-2021) und behandelt die Hintergründe, die Methodik und die Ergebnisse einer Fallstudie in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá. Heutzutage leben über eine Milliarde Menschen in informellen Siedlungen, für deren Bezeichnung je nach Sprachregion und Konnotationsabsicht auch Begriffe wie Slum, Squatter Settlement oder Favela verwendet werden (siehe dazu UN-Habitat, 2003, S. 9-10). Informelle Häuser wachsen inkrementell in Abhängigkeit von den verfügbaren finanziellen Mitteln ihrer Bewohner. Daher ist der informelle "öffentliche" Raum, welcher primär von Straßen und Plätzen gebildet wird, einer konstanten physischen Transformation unterworfen. Die Straßen werden von den Siedlern oft als Erweiterung ihres Wohnraums genutzt, was zur Entstehung semi-privater Bereiche im öffentlichen Raum führt. In erster Linie bewegen sich die Bewohner zu Fuß in ihren Siedlungen fort. Die Literatur nimmt wenig Bezug auf die Beleuchtung des öffentlichen Raums in informellen Siedlungen. Das scheint daran zu liegen, dass schon das übergeordnete Thema, also der informelle öffentliche Raum, nur bedingt erforscht worden ist. Daher betrachtet die Studie zwei Aspekte des nächtlichen öffentlichen Raumes einer informellen Siedlung, nämlich das nächtliche Leben, was sich in ihm abspielt, sowie dessen Beleuchtungssysteme. Den örtlichen Rahmen für diese Untersuchung bildet eine Siedlung in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá. Bogotá ist seit 1950 von 700000 auf über 8 Millionen Einwohner angewachsen. Es gibt Quellen, die davon ausgehen, dass rund 50 % der Stadt informellen Ursprungs sind. Viele ihrer informellen Siedler sind als Opfer des internen bewaffneten Konflikts vertrieben worden.