Detailergebnis zu DOK-Nr. 78369
Untersuchung der Ursachen sozialer Ausgrenzung im Zusammenhang mit der Mobilität nicht-motorisierter Haushalte (Orig. engl.: Exploring the causes of social exclusion related to mobility for non-motorized households)
Autoren |
D. Villeneuve V. Kaufmann |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2674, H. 8, 2020, S. 911-920, 2 B, 1 T, 45 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Anhand einer lexikometrischen (statistische Untersuchungen des Wortschatzes) und qualitativen Datenanalyse von 57 halbdirekten Interviews mit Mitgliedern nicht motorisierter Haushalte in den städtischen Gebieten von Quebec City (Kanada) und Straßburg (Frankreich) wurde in dem Beitrag versucht zu zeigen, ob das Leben in einem autolosen Haushalt in einer autogerechten Umgebung das Gefühl der sozialen Ausgrenzung fördert und wenn ja, welche Faktoren dazu beitragen. Insgesamt gab die Mehrheit der Befragten an, dass sie sich sozial ausgegrenzt fühlten. Es wurden mehrere Faktoren genannt. Die mangelnde Berücksichtigung nicht-motorisierter Haushalte in der Verkehrsplanung und Mobilitätspolitik scheint ein wichtiger Faktor zu sein. Darüber hinaus fühlten sich viele der Befragten bei politischen Entscheidungen nicht auf Augenhöhe mit Auto-Nutzenden. Auch motorisierte Personen, mit denen sie zum Beispiel am Arbeitsplatz zu tun hatten, beurteilten ihre autolosen Kolleginnen und Kollegen manchmal negativ und missverstanden sie. Einige fühlten sich auch vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen, während andere den Eindruck hatten, dass sie aufgrund der eingeschränkten Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrs von gesellschaftlichen Veranstaltungen am späten Abend ausgeschlossen wurden. Schließlich wurde auch die Unmöglichkeit, bestimmte Orte zu erreichen, häufig als negativer Faktor genannt.