Detailergebnis zu DOK-Nr. 78515
Internationale Mobilitätskennwerte aus Flottendaten
Autoren |
O. Stein S. Hoffmann J. Paczia H. Rehborn |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Straßenverkehrstechnik 66 (2022) Nr. 9, S. 671-678, 9 B, 5 T, 10 Q
Mehrere Milliarden Positionsmessungen aus einer Pkw-Fahrzeugflotte weltweit machen es möglich, typische Mobilitätsparameter von Fahrzeugnutzern auszuwerten. Durch die Verfügbarkeit mehrerer Regionen wird ein internationaler Vergleich möglich, der unter anderem die Kenngrößen mittlere Fahrtlängen, Fahrtdauern und Geschwindigkeiten gegenüberstellt. Auch wenn verschiedene Regelungen in den jeweiligen Ländern vorhanden sind, fällt im Mobilitätsvergleich auf, dass die Fahrzeuge von ihren Nutzern sehr ähnlich eingesetzt werden. Deutlichere Abweichungen konnten nur für die USA (größere mittlere Wegstrecken) und China (geringe mittlere Geschwindigkeiten) ermittelt werden. Die Fahrzeugnutzung innerhalb Europas zeigt eine große Ähnlichkeit. Als prinzipielle Mobilitätsparameter ergeben sich bei einer globalen Betrachtung: Median der Fahrtstrecken circa 5 km, Median der Fahrtdauern circa 12 Minuten, Median der durchschnittlichen Fahrtgeschwindigkeit circa 29 km/h. Wenn die Hälfte aller Fahrzeuge von allen Nutzern unterhalb dieser Werte bewegt wird, erschließt sich hier ein enormes Potenzial für "langsamere Kurzstreckenfahrzeuge", die auch mit elektrischen/alternativen Antrieben herzustellen wären: dieser kurze Strecken-, Zeit- und Geschwindigkeitsbereich ist insbesondere ungünstig für verbrennungsmotorische Antriebe. Die in allen Märkten vorkommenden sehr langen und nicht ganz seltenen Einzelfahrten stellen gleichzeitig eine hohe Anforderung an die Reichweite und zeigen, dass Menschen ihre Fahrzeuge auch auf sehr langen Strecken nutzen – und das weltweit in ähnlicher Art und Weise.