Detailergebnis zu DOK-Nr. 78510
Messung der Anwendbarkeit von Knotenpunkt basierten Trainingsprogrammen für ältere Fahrerinnen und Fahrer (Orig. engl.: Measuring the applicability of intersection-based older driver training programs)
Autoren |
C.A. Schneider F. Hajeseyedjavadi F. Tainter M. Knodler Jr. J. Zhang M. Romoser S. Samuel D. Fisher |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2674, H. 9, 2020, S. 878-886, 5 B, 2 T, 22 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Ältere Fahrer sind nach wie vor bei Unfällen an Knotenpunkten überrepräsentiert. Bisherige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Hauptgrund dafür darin liegt, dass sie bei der Einfahrt in einen Knotenpunkt mit Vorfahrtshalt nicht auf potenziell gefährliche Fahrzeuge achten. Darüber hinaus erweist sich der sogenannte "zweite Blick" als kritisch, wenn die Bedingungen bei der Annäherung an den Knotenpunkt potenziell gefährliche Fahrzeuge verdecken. Derzeit haben sich simulatorgestützte Schulungsprogramme für ältere Fahrerinnen und Fahrer als wirksam erwiesen, um die Häufigkeit des zweiten Blicks bei Älteren bis zu zwei Jahre nach der Schulung zu erhöhen. Allerdings schränken sowohl die Notwendigkeit eines Fahrsimulators in Originalgröße als auch die Abbrecherquote der Teilnehmenden aufgrund der "Simulatorkrankheit" die Anwendbarkeit dieser Alternativen ein. In der Studie wurde eine Reihe von Mikroszenarien verwendet, um Älteren den zweiten Blick zu vermitteln und so das Potenzial für Abbrüche zu verringern. Darüber hinaus variierte der Grad der Immersion (Eintauchen) der Fahrenden über mehrere Trainingsplattformen hinweg und reichte von niedrig bis mittel. Insgesamt 91 Teilnehmende im Alter zwischen 67 und 86 Jahren wurden einer der fünf Gruppen zugeteilt. Drei Gruppen erhielten ein aktives Training mit zweitem Blick auf einen Fahrsimulator (eine auf einem Simulator mit geringer Immersion und zwei auf Simulatoren mit mittlerer Immersion), eine vierte Gruppe erhielt ein passives Training mithilfe einer PowerPoint-Präsentation, und die letzte Gruppe war eine Kontrollgruppe ohne Training. Im Anschluss an das Training wurden alle Teilnehmenden in ihren eigenen Fahrzeugen mithilfe von Kopfkameras untersucht. In der Gruppe mit mittlerer Immersion war der Anteil der sekundären Blicke am höchsten (82 %), während er in der Kontrollgruppe am niedrigsten war (42 %). Die Ergebnisse belegen, dass Trainingsprogramme, die Mikroszenarien in Simulatoren mit mittlerer und geringer Immersion verwenden, die Häufigkeit des zweiten Blicks erhöhen können, ohne dass es zu hohen Abbruchraten aufgrund der Simulatorkrankheit kommt.