Detailergebnis zu DOK-Nr. 78483
Neues Wohnen – neue Mobilität? Perspektiven aus der Praxis auf Mobilitätsmaßnahmen im Wohnbau
Autoren |
J. Krombach C. Singelmann B. Heldt R. Oostendorp A. Weninger G. Franz |
---|---|
Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Internationales Verkehrswesen 74 (2022) Nr. 3, S. 86-89, 3 B, 12 Q
Bei der Planung neuer Wohnguartiere werden innovative Mobilitätskonzepte zum Standard. Neue Mobilitätsangebote wie integriertes Car- und Bikesharing sollen zu einem nachhaltigeren Mobilitätsverhalten der zukünftigen Bewohner und Bewohnerinnen beitragen. Allerdings ist in der Praxis zu beobachten, dass nach Bezug der Wohnanlagen vielerorts die Nutzung der Angebote hinter den Erwartungen zurückbleibt. Der Artikel führt die wichtigsten Erkenntnisse zweier Projekte aus Wien und Berlin zusammen und gibt konkrete Empfehlungen, wie Mobilitätsmaßnahmen in Wohnquartieren zum gewünschten Erfolg führen können. Im deutschsprachigen Raum steigt die Anzahl an autoreduzierten Wohnquartieren mit innovativen Mobilitätsangeboten wie Car- und Bikesharing, hochwertigen Fahrradabstellräumen und -anlagen sowie Quartiersgaragen. Allerdings ist das Potenzial für eine nachhaltige Integration der Mobilität bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Bei den umgesetzten Projekten handelt es sich bislang oft um Pilotprojekte unterschiedlicher Größe. Kleinere Projekte, wie beispielsweise das "Stellwerk 60" (Köln-Nippes), die "Autofreie Mustersiedlung Floridsdorf" (Wien), das Projekt "Kalkbreite" (Zürich) oder das "Hunziker Areal" (Zürich), sind meist von engagierten Baugruppen, Vereinen oder Genossenschaften initiiert worden. Größere autoreduzierte Quartiersentwicklungen wie das "Quartier Vauban" (Freiburg), die "Lincoln-Siedlung" (Darmstadt), die Wohnanlage "Domagkpark" (München), das Wohnquartier "Waterkant" (Berlin), die "Biotope City" (Wien) oder die "Bruno-Marek-Allee" im Nordbahnviertel (Wien) sind hingegen in viel komplexere Zusammenhänge eingebettet.