Detailergebnis zu DOK-Nr. 78563
Das Leitbild der "15-Minuten-Stadt": Ein komplexer Ansatz mit großem Potential
Autoren |
A. Kossak |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Mobility impacts (2022) Nr. 1, S. 37-40, 5 B, 17 Q
Die Pandemie habe die bereits seit Jahrzehnten mehr oder minder ausgeprägten Defizite der meisten (wenn nicht gar praktisch aller) Städte "unübersehbar" zu Tage gebracht; es bedürfe "mehr Nachbarschaft, mehr Nähe, mehr Small-Scale-Umgebungen, mehr Community und mehr Grün". Mit der 15-Minuten-Stadt sei ein Prinzip gemeint, "das jedem Bewohner und jeder Bewohnerin das Lebenswichtige in einem erreichbaren Umkreis versprechen will". Dabei dürfe man die "15 Minuten... nicht so genau nehmen". Und selbst um "Stadt" (also vorrangig "große Stadt") gehe es durchaus nicht allein. "Das Ziel akzeptabler Erreichbarkeiten für essenzielle Dienstleistungen (gelte) genauso in der kleinen Stadt wie auf dem Land". Als "Erfinder" der 15-Minuten-Stadt gilt der Städtebaufachmann und Professor an der Pariser Sorbonne, Carlos Moreno. Seine Definition des betreffenden Ansatzes lautet: "Wir wollen, dass man in einer Stadt nicht weit, nicht mehr als 15 Minuten, von seinem Wohnort entfernt ist, sei es, um zur Arbeit zu gehen, einzukaufen, die Gesundheitsversorgung in Anspruch zu nehmen, Kultur zu genießen oder sich zu entspannen". Im Gegensatz zu Städten mit "getrennten, Wohn-, Sozial- und Arbeitsvierteln plädiert er für ein Geflecht urbaner Viertel, in denen alle drei Funktionen nebeneinander bestehen". Der daraus resultierende deutlich geringere Verkehrsbedarf würde die Umwelt, die Gesundheit und die Lebensqualität erheblich positiv beeinflussen. Der betreffende Ansatz wurde bereits vor der Pandemie formuliert sowie in unterschiedlicher Ausprägung in zahlreichen Großstädten und Metropolen weltweit verfolgt.