Detailergebnis zu DOK-Nr. 78607
Bewertung der öffentlichen Verkehrsmittel durch Pendlerinnen und Pendler als "vernünftige" Option in Montreal (Orig. engl.: Commuters’ assessment of public transport as a “reasonable” option in Montreal, QC)
Autoren |
J. DeWeese A. El-Geneidy |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2674, H. 10, 2020, S. 351-362, 2 B, 6 T, 39 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Die Aufrechterhaltung und Steigerung der Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr ist ein Kernstück vieler Strategien zur Bewältigung der Klimakrise und der Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit. Zu verstehen, wie und warum Pendlerinnen und Pendler öffentliche Verkehrsmittel als praktikable Option oder tatsächliches Verkehrsmittel wählen oder ablehnen, ist daher von zentraler Bedeutung für die Bemühungen auf der Ebene der politischen Entscheidungen. Die Studie stützt sich auf eine detaillierte Umfrage zum Reiseverhalten, die an der McGill University in Montreal (Quebec, Kanada) durchgeführt wurde, um zwei zentrale Fragen zu beantworten: Welche Faktoren beeinflussen die Wahrnehmung der Reisenden, dass öffentliche Verkehrsmittel eine vernünftige Option für den Pendlerverkehr sind und welche Faktoren beeinflussen bei den Reisenden, die öffentliche Verkehrsmittel für vernünftig halten, ihre endgültige Entscheidung, sie zu nutzen? Eine wichtige Erkenntnis ist, dass es manchmal eine Diskrepanz zwischen den Faktoren, die die anfängliche Einschätzung der Zumutbarkeit beeinflussen, und der späteren Verkehrsmittelwahl gibt. So hielten beispielsweise Autobesitzerinnen und -besitzer paradoxerweise öffentliche Verkehrsmittel eher für eine vernünftige Option, nutzten sie aber deutlich seltener. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass es eine beträchtliche Anzahl von Reisenden geben könnte, die öffentliche Verkehrsmittel für eine vernünftige oder praktikable Option halten, sie aber dennoch nicht nutzen. Diese Reisenden lassen sich möglicherweise leichter zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen als diejenigen, die den ÖPNV noch nicht für eine sinnvolle Option halten. Letztlich können die öffentlichen Verkehrsbetriebe diese Art von Informationen nutzen, um Maßnahmen zu entwickeln, die besser auf die Steigerung der Fahrgastzahlen ausgerichtet sind.