Detailergebnis zu DOK-Nr. 78599
Qualität der Nähe: Für eine menschen- und klimafreundliche Mobilität
Autoren |
E. Gertz K. Saary M. Stiewe |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Planerin (2022) Nr. 4, S. 3-4, 4 B
Städte besinnen immer mehr auf die Vorteile des Rad-, aber vor allem auch auf die des Fußverkehrs und versuchen, dafür qualitativ hochwertige Wegeverbindungen zu schaffen, was in den gewachsenen Strukturen in der Regel nicht ohne weiteres möglich ist. Um für ihre Bürgerinnen und Bürger, für Besucherinnen und Besucher die Aufenthaltsqualität in der Stadt und den Wohngebieten zu verbessern, müssen also vor allem bisher für den Kfz-Verkehr vorgesehene Flächen – häufig gegen den Widerstand der Autobesitzenden – umgenutzt werden. Eine Neuaufteilung verfügbarer Flächen ist notwendig. Dieser Trend sollte durch die Stadt- und Verkehrsplanung unterstützt und ausgebaut werden. Die Ausgabe der PLANERIN beschäftigt sich daher vor allem mit der Frage, wie die Aufenthaltsqualität in den Städten und dort insbesondere mit den Nahbereichen verbessert werden kann, um unnötige und weite Wege zu vermeiden. Wer bequem und sicher in der Nachbarschaft die wichtigsten Dinge besorgen und die Freizeit angenehm verbringen kann, vermeidet unnötigen Kfz-Verkehr und trägt zur Verbesserung der Umweltqualität bei. Der inhaltliche Schwerpunkt ist daher die "Stadt der kurzen Wege", die durch den Klimawandel, aber auch die Coronapandemie eine Renaissance erfahren hat. Das Wohnumfeld wurde und wird verstärkt zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet und neu entdeckt. Die Verkehrsflächen werden wieder als Sozial- und Lebensraum wahrgenommen. Aufenthalts- und Bewegungsräume müssen weiterentwickelt werden. Es gibt aktuell viele Ansätze, die diesen Schwung nutzen und ein Gegengewicht setzen wollen zur gleichzeitig zu beobachtenden Zunahme an Pkw-Verkehr und der Abkehr vom ÖPNV. Mit diesen Ansätzen soll dieses Mobilitätsheft Anregungen für eine Planung qualitativ hochwertiger Nahbereiche geben.