Detailergebnis zu DOK-Nr. 78839
Ermittlung des Verkehrssicherheitspotenzials in Bezug auf korrekt eingestellte Scheinwerfer
Autoren |
C. von Lienen L. Hannawald |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 68 (2022) Nr. 4, S. 308-316, 13 B, 2 T, 3 Q
Lichttechnische Einrichtungen von Kraftfahrzeugen, wie etwa Frontscheinwerfer, leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrssicherheit, indem sie für eine optimale Fahrbahnausleuchtung sorgen und gleichzeitig die Blendung anderer Verkehrsteilnehmer vermieden wird. Im Beitrag wird dafür das Verkehrssicherheitspotenzial von korrekt eingestellten Scheinwerfern unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Scheinwerfertechnologien ermittelt und die aus Sicht der Verkehrssicherheit erforderliche Einstellgenauigkeit abgeleitet. Um den Einfluss der Einstellwerte auf das Blendverhalten unterschiedlicher Scheinwerfertechnologien zu bewerten, wird ein Versuchsstand aufgebaut, auf dem reale Nachtfahrten mit einem Fahrzeug nachgestellt werden. Die Probandenstudie wies die Blendwirkung unterschiedlicher Scheinwerfertechnologien und Scheinwerfereinstellwerten (SEW) nach, sodass bereits bei korrekten SEW eine Blendempfindlichkeit von 30 % über alle Technologien zu verzeichnen ist. Bei einer Erhöhung der Einstellbereiche, wie sie auch durch die Vorgabe des Toleranzbereichs realistisch ist, steigt die empfundene Blendung deutlich an. Die darauf aufbauende Potenzialanalyse stellte fest, dass durch Verringerung des Toleranzbereichs bereits 16,1 % weniger Fahrzeuge mit zu hocheingestellten Scheinwerfern (> - 0,75 % SEW) im Straßenverkehr zu finden wären. Hochgerechnet auf das deutsche Unfallgeschehen anhand GIDAS würde sich eine Reduktion bezogen auf die Unfallzahlen von 2019 von 371 weniger Unfällen ergeben.