Detailergebnis zu DOK-Nr. 78622
Das Potenzial von privaten autonomen Fahrzeugen für die Paketzustellung (Orig. engl.: Potential of Private Autonomous Vehicles for Parcel Delivery)
Autoren |
T. Schlenther K. Martins-Turner J.F. Bischoff K. Nagel |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2674, H. 11, 2020, S. 520-531, 5 B, 2 T, 29 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Die Idee, die gleichen Fahrzeuge sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr einzusetzen, um die Fahrzeugauslastung zu erhöhen und die Anzahl der Fahrzeuge zu verringern, treibt die Planenden um und wird auch von den Herstellern aufgegriffen. Im Beitrag wird eine Methode vorgeschlagen, um das Verhalten solcher Fahrzeuge in einem städtischen Verkehrssystem zu simulieren und ihre Leistung zu bewerten. Ziel ist es, die Auswirkungen der Aufgabe des Flottenbesitzes durch ein stadtweit operierendes Transportdienstleistungsunternehmen (TSC) zu untersuchen. In der Simulation mietet der Dienstleister private autonome Fahrzeuge für die Durchführung von Touren an. Auf der Grundlage von Annahmen über den Betrieb solcher Fahrzeuge und TSCs wird die Software "Multi-Agent Transport Simulation" (MATSim) erweitert, um das Fahrzeug- und Betreiberverhalten zu modellieren. Der vorgeschlagene Rahmen wird auf eine Fallstudie eines Paketzustelldienstes in Berlin angewendet, der eine synthetische Paketnachfrage bedient. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die für Frachtzwecke zurückgelegten Fahrzeugkilometer aufgrund zusätzlicher Zu- und Abfahrtsfahrten zunehmen. Außerdem ist die Anzahl der Fahrzeuge, die während des Tages unterwegs sind, höher. Durch die Senkung der Beschäftigtenkosten können die Kosten der Betreibenden um circa 74,5 % gesenkt werden. Berücksichtigt der Dienstleister zusätzlich den Verzicht auf den Fuhrpark, kann er die Betriebskosten um weitere 10 % senken, wobei die Kosten für die Systemübernahme oder Risiken wie die Nichtverfügbarkeit von Fahrzeugen nicht berücksichtigt werden. Aus wirtschaftlicher Sicht scheint die Verringerung der Gesamtzahl der Fahrzeuge im System von Vorteil zu sein.