Detailergebnis zu DOK-Nr. 78581
Witterungseinflüsse auf verschiedene Arten von Verkehrsunfällen: eine quantitative Analyse unter Verwendung verallgemeinerter additiver Modelle (Orig. engl.: Weather impacts on various types of road crashes: a quantitative analysis using generalized additive models)
Autoren |
N. Becker H.W. Rust U. Ulbrich |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
European Transport Research Review 14 (2022) Nr. 37, 18 S., 7 B, 3 T, 28 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.1186/s12544-022-00561-2
Ungünstige Witterungsbedingungen können unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Arten von Verkehrsunfällen haben. Es wurden im Artikel aus dem meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin die kombinierten Auswirkungen von Verkehrsstärke und meteorologischen Parametern auf die stündlichen Wahrscheinlichkeiten von 78 verschiedenen Unfalltypen mithilfe verallgemeinerter additiver Modelle quantifiziert. Unter Verwendung von sogenannten Tensorproduktbasen wurden nichtlineare Beziehungen und kombinierte Effekte verschiedener meteorologischer Parameter modelliert. Es wurde der Anstieg des relativen Risikos verschiedener Unfalltypen im Falle von Niederschlag, Sonnenblendung und hohen Windgeschwindigkeiten bewertet. Die größte Auswirkung von Schnee wird bei Unfällen mit nur einem Fahrzeug festgestellt, während Regen eine größere Auswirkung auf Unfälle mit nur einem Fahrzeug hat. Sonnenblendung erhöht die Wahrscheinlichkeit von Unfällen mit mehreren Fahrzeugen, insbesondere bei höheren Geschwindigkeitsbegrenzungen und bei Auffahrunfällen. Hohe Windgeschwindigkeiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Unfällen mit einem Lkw und – für alle Fahrzeugtypen – das Risiko von Zusammenstößen mit auf die Straße gewehten Gegenständen. Ein Vergleich der Vorhersagekraft von Modellen mit und ohne meteorologische Variablen zeigt eine Verbesserung der Werte um bis zu 24 %, wodurch sich die Modelle für Anwendungen im Echtzeit-Verkehrsmanagement oder unfallbasierte Warnsysteme eignen. Diese könnten von den Behörden genutzt werden, um wetterabhängige Fahrverbote oder situationsspezifische On-Board-Warnungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auszusprechen.