Detailergebnis zu DOK-Nr. 78692
Bewertung der Pop-Up Infrastruktur im Radverkehr als erfolgsversprechendes Instrument der urbanen Verkehrsplanung
Autoren |
K. Kurth A. Keler K. Bogenberger |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.5 Radverkehr, Radwege |
Straßenverkehrstechnik 66 (2022) Nr. 11, S. 847-855, 8 B, zahlr. Q
In mehreren deutschen Städten wurden im Zuge der COVID-19 Pandemie temporäre Radfahrstreifen (Pop-Up-Radwege) errichtet, die hinsichtlich des veränderten Mobilitätsverhaltens Angebote für den Radverkehr schaffen sollten. Im weiteren zeitlichen Verlauf wurden Pop-Up-Radwege verstetigt und fördern folglich den nachhaltigen Verkehr im urbanen Raum. Untersuchungsgegenstand des Fachbeitrags ist die Frage, ob Pop-Up- Radwege auch in postpandemischen Zeiten ein sinnvolles Planungsinstrument der urbanen Verkehrsplanung sind. Grundlage hierfür sind eine Literaturrecherche und Experteninterviews. Als Ergebnis der Forschung kann festgehalten werden, dass Pop-Up-Radwege zukünftig einerseits als Erprobungsmaßnahme für dauerhafte Radverkehrsanlagen fungieren können, wodurch eine fehlerfreie Planung und Realisierung der künftigen Radverkehrsanlage ermöglicht wird. Andererseits können Pop-Up-Radwege für die schnelle Umsetzung politischer Beschlüsse eingesetzt werden und ein agiles Handeln der Politik ermöglichen. Gleichzeitig verfügen die Pop-Up-Radwege über Optimierungspotenzial, welches sich besonders in den Bereichen sichere Knotenpunkte und Planungsprozess wiederfindet. Als Vorschläge werden eine sicherere Knotenpunktgestaltung mittels Protektoren und zusätzlichen Markierungen, die Aufnahme des Planungsinstruments in den einschlägigen Regelwerken und intensivere Öffentlichkeitseinbindung im Planungsprozess aufgeführt.