Detailergebnis zu DOK-Nr. 78759
Entscheidungskriterien für die Wahl einer Bauweise am Beispiel der BAB A 9
Autoren |
R. Ziener |
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Sachgebiete |
12.1 Asphaltstraßen |
Straße und Autobahn 73 (2022) Nr. 11, S. 968-975, 5 B, 8 T, 7 Q
Die Bundesautobahn A 9 verbindet die Hauptstadt Berlin mit den Metropolregionen Halle/Leipzig, Nürnberg und der bayerischen Landeshauptstadt München. Sie ist eine der wichtigsten und hochbelastetsten Verkehrsachsen Deutschlands. Im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 12 wurde die A 9 in den 1990er-Jahren sechsstreifig ausgebaut. Nun musste ein circa 16 km langer Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Marktschorgast und Bayreuth-Nord erneuert werden. Auf der Suche nach der wirtschaftlichsten Erneuerungsmethode wurden auch andere Bauweisen als die vorhandene Asphaltbauweise mit einer Asphaltdeckschicht aus Splittmastixasphalt in die Betrachtung einbezogen. Im Zuge eines Variantenvergleichs wurde mit einer Lebenszyklusbetrachtung die wirtschaftlichste Methode mit Blick auf einen 30-jährigen Nutzungszeitraum gesucht. Die Lebensdauer einer Straßenbefestigung sowie ihr Verhalten beziehungsweise die Verfügbarkeit ihrer Eigenschaften während der Nutzungsphase werden wesentlich zum einen durch die Qualität der verwendeten Materialien und deren Herstellung und zum anderen durch die Belastung der Straße durch den Verkehr sowie durch Einwirkungen aus Umwelt und Klima in der Nutzungsphase bestimmt. Aufgrund einer Vielzahl an Entscheidungskriterien wird deutlich gemacht, dass sich moderne Auftraggeber von der gelebten Praxis "Das haben wir immer schon so gemacht" verabschieden müssen, um eine systemrelevante Verkehrsinfrastruktur für die Zukunft dauerhaft zu sichern.