Detailergebnis zu DOK-Nr. 78717
Methoden zur analytischen Ermittlung von streckenbezogenen Fußverkehrsmengen (Forschungsprojekt VPT_20_08A_01)
Autoren |
J. Bubenhofer C. Naef C. Leuch C. Hagedorn O. Otaru |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 0.8 Forschung und Entwicklung |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2022, 175 S., 66 B, 33 T, zahlr. Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1731)
Da die Netzkapazität in der Regel kein Routenwahlkriterium ist und andere Faktoren (zum Beispiel Topografie, Umwegfaktor, Aufenthaltsqualität) die Routenwahl auch prägen, sind herkömmliche Verkehrsmodelle zur Ermittlung von streckenbezogenen Fußverkehrsmengen nur bedingt geeignet, da der Aufwand den Nutzen deutlich übersteigt. Modellerzeugte Belastungspläne für ein großräumiges Fußverkehrsnetz sind deshalb kaum vorhanden. Eine Methodik zur analytischen Ermittlung von streckenbezogenen Fußverkehrsmengen würde somit dazu beitragen, die Planungen für den Fuß- und Gesamtverkehr bereits in einer frühen Phase mit Fußverkehrszahlen zu untermauern. Es besteht ein Bedürfnis nach Datengrundlagen, mit denen wichtige Routen des Fußverkehrs ersichtlich, die Dimensionierung von Fußverkehrsanlagen anhand des Fußverkehrsaufkommens hergeleitet, prioritäre Gebiete für Schwachstellenerhebungen festgelegt oder zukünftige Entwicklungen abgeschätzt werden können. Ziel des Forschungsprojekts war es, analytisch Fußverkehrsmengen streckengenau im gesamten Fußwegnetz zu ermitteln. Dazu sollte aufgrund der Literatur eine Methode entwickelt werden, die auf den in der Schweiz vorliegenden öffentlich verfügbaren Daten aufbaut und für verschiedene Untersuchungsgebiete validiert wird. Gesucht war eine Methodik, die realitätsnaher als graph-theoretische Ansätze, aber auch weniger aufwendig als klassische oder agentenbasierte Modellierungen ist. Nebst der Entwicklung der Methodik war auch zu klären, welche Anforderungen künftige Nutzende an eine Methodik respektive an das Produkt stellen: Was kann überhaupt aufgrund der heute vergleichsweise kargen Datenbasis erreicht werden? Welche Anwendungsfelder stehen im Vordergrund? Welche Genauigkeit ist hierfür notwendig? Die Forschungsarbeit besteht zu einem großen Teil aus der Entwicklung respektive Programmierung und Validierung einer Methodik zur analytischen Ermittlung von streckenbezogenen Fußverkehrsmengen.