Detailergebnis zu DOK-Nr. 78882
Klimaschutz und Verkehr: wo stehen wir und was ist zu tun?
Autoren |
K. Dziekan M. Hendzlik P. Hölting |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Deutscher Straßen- und Verkehrskongress vom 5. bis 7. Oktober 2022 in Dortmund: Vorträge und Poster. Köln: FGSV Verlag, 2022, USB-Stick (Hrsg.: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) (FGSV 001/28), 11 S., 3 B, 1 T, 11 Q
Mobilität ist ein unverzichtbarer Teil des täglichen Lebens. Allerdings ist der Verkehrssektor auch einer der größten Verursacher von Treibhausgasen in Deutschland. Er war im Jahr 2019 für rund 164 Millionen Tonnen (Mio. t) Treibhausgase verantwortlich (berechnet als CO2-Äquivalente; kurz: CO2-Äq.) und ist damit der einzige Sektor, dessen Treibhausgasemissionen seit 1990 nicht sanken. Nur die Corona-Pandemie brachte kurzfristig eine Verringerung der Emissionen auf 148 Mio. t CO2-Äq. im Jahr 2021. Der Handlungsdruck ist weiter groß, denn 2030 müssen sich die Treibhausgasemissionen des Verkehrs nach Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) auf 85 Mio. t CO2-Äq. fast halbieren und bis zum Jahr 2045 sogar auf null sinken. Mit den aktuell beschlossenen Maßnahmen werden aber laut Projektionsbericht der Bundesregierung nur rund 126 Mio. t CO2-Äq. in 2030 erreicht. Um die Klimaschutzlücke von 41 Mio. t CO2-Äq. im Jahr 2030 zu schließen und auch eine weitere Minderung der Emissionen nach 2030 sicherzustellen, müssen vorhandene Instrumente deutlich verschärft und zusätzliche Instrumente schon jetzt umgesetzt werden. Das Umweltbundesamt beschreibt acht Bausteine zum Schließen dieser Lücke: 1) Effizienz und Elektrifizierung von Pkw, 2) Effizienz und Elektrifizierung schwerer Nutzfahrzeuge, 3) Abbau klimaschädlicher Subventionen, 4) Verursachergerechte Bepreisung, 5) Geschwindigkeitsbegrenzungen, 6) Ausbau Schiene, 7) Stärkung Umweltverbund und 8) Postfossile Kraftstoffe. Die Beiträge dieser Bausteine sind zwar unterschiedlich hoch, aber keiner davon ist verzichtbar, wenn das Klimaschutzziel 2030 im Verkehr sicher und sozialverträglich erreicht werden soll.