Detailergebnis zu DOK-Nr. 78927
Gegensätzliche Sichtweisen auf den Komfort und die Sicherheit des Fußverkehrs im Zusammenspiel mit anderen Verkehrsteilnehmenden (Orig. engl.: Contrasting perspectives on the comfort and safety of pedestrians interacting with other road users)
Autoren |
A. Bigazzi G. Gill M. Winters |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 3, 2021, S. 33-43, 3 B, 3 T, 60 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Viele Städte verfolgen eine Politik, die nicht-motorisierte, körperlich aktive Fortbewegungsarten fördert, um die Nachhaltigkeit und die öffentliche Gesundheit zu unterstützen. Die Bewertung von Interaktionen zwischen Verkehrsteilnehmenden ist für das Verständnis von Komfort und Sicherheit von entscheidender Bedeutung. Beobachtungen können jedoch in ihren Wahrnehmungen und Bewertungen von Interaktionen zwischen Verkehrsteilnehmenden variieren. In dem Beitrag wurde untersucht, wie die Wahrnehmung des Ausweichens, des Komforts und der Sicherheit bei Interaktionen zwischen Fußgängerinnen und Fußgängern (auf der einen Seite) unter den Beobachtenden (auf der anderen Seite) variiert, die von der Öffentlichkeit bis zu Verkehrssicherheitsexperten reichen. An elf Fußgängerüberwegen wurden Videoclips von Fußverkehrsinteraktionen mit Kfz und Fahrrädern gesammelt und drei Gruppen von Teilnehmenden (Verkehrssicherheitsfachleute, eine engagierte Bürgerberatungsgruppe und Mitglieder der allgemeinen Öffentlichkeit) zusammen mit Fragen zum Ausweichen, zum Komfort und zum Verletzungsrisiko gezeigt. Die Fachleute hatten ähnliche Ansichten über das Ausweichen und den Komfort wie die anderen beiden Gruppen, schätzten aber das Verletzungsrisiko für den Fußverkehr in der Studie durchweg niedriger ein. Die soziodemografischen Daten der Befragten standen in keinem Zusammenhang mit der Wahrnehmung des Ausweichens, des Komforts oder des Risikos, wohl aber die selbstberichteten Verkehrsgewohnheiten. Befragte, die angaben, häufiger zu Fuß zu gehen, stuften den Komfort im Fußverkehr als geringer ein, und Befragte, die angaben, häufiger mit dem Fahrrad zu fahren, bewerteten das Risiko für Fußverkehrsinteraktionen mit Kraftfahrzeugen und Fahrrädern als geringer. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass kleine Gruppen engagierter Bürgerinnen und Bürger nützliche Informationen über die öffentliche Sichtweise auf die Sicherheit liefern können, die wahrscheinlich von den Risikobewertungen der Fachleute abweicht, und dass die Repräsentativität der Stichprobe eher im Verhältnis zu den Fahrtgewohnheiten als zur Soziodemografie bewertet werden sollte.