Detailergebnis zu DOK-Nr. 78940
ReMOVES: Überwachung der Emissionen von Straßenfahrzeugen in der Schweiz (Forschungsprojekt ASTRA 2019/003)
Autoren |
M. Betschart D. Engelmann P. Comte B. Yoann K. Lee U. Tietge P. Mock J. Plogmann P. Dimopoulos-Eggenschwiler |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz 0.8 Forschung und Entwicklung |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2022, 167 S., 114 B, 23 T, 18 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1740)
Remote Sensing Detection oder Remote Emission Sensing (RES) misst Abgasemissionen durch Absorptionsspektroskopie in der Nachlaufströmung von vorbeifahrenden Fahrzeugen ohne den Verkehr zu beeinträchtigen. Die Absorptionsspektroskopie ist eine Technik, die auf der unterschiedlichen Absorption von verschiedenen Gasen bei einer bestimmten Wellenlänge eines Laser-, UV- oder IR-Strahls durch eine Probe, in diesem Fall die Abgaswolke, beruht. Je größer die Absorption, desto größer die Konzentration des Stoffs entlang des Lichtwegs. Die Differenz zur vorher erfolgten Messung des Konzentrationshintergrunds wird als Schadstoffkonzentration in der Abgaswolke betrachtet. Daraus erhält man die Menge von einem Schadstoff im Verhältnis zur ausgestoßener Menge CO2 und man kann die Schadstoffemission im Verhältnis zum Treibstoffverbrauch direkt umrechnen. Somit ist das direkte Ergebnis einer RES-Messung in g Schadstoff pro kg CO2 oder in g Schadstoff pro kg Treibstoff erhältlich. Die Grenzwerte für den Ausstoß von Schadstoffen sind entweder in g Schadstoff pro km (Pw) oder in g Schadstoff pro kWh (Lkw) angegeben. Um das Ergebnis der RES-Messung eines Fahrzeugs mit dem Grenzwert vergleichen zu können, muss dieses entsprechend umgerechnet werden. Dazu muss man das Ergebnis der RES-Messung mit dem während der Messung aktuellen Treibstoffverbrauch (in g Treibstoff pro km für Pws und in g Treibstoff per kWh für Lkws) multiplizieren. Dieser ist nicht bekannt, kann jedoch mithilfe der Fahrparameter (Fahrzeuggeschwindigkeit, Fahrzeugbeladung, Steigung der Straße) abgeschätzt werden. Diese Abschätzung ist mit einiger Unsicherheit behaftet, bei Pws hauptsächlich durch die aktuelle Beschleunigung, respektive Verzögerung, und bei Lkws durch die aktuelle Beladung. Zeitgleich mit den Emissionsmessungen werden Geschwindigkeit und Beschleunigung des vorbeifahrenden Fahrzeugs erfasst. Dies gibt einen Hinweis auf die Motorlast zum Zeitpunkt der Messung. Schließlich wird das Kennzeichen erfasst, um darüber die technischen Daten des Fahrzeugs abzufragen, insbesondere Emissionsklasse, Antriebsart, Fahrzeugart und -alter, gegebenenfalls auch Marke und Modell.