Detailergebnis zu DOK-Nr. 78965
Modellierung von Zustandsdaten der Fahrbahn in einer I-BIM-Umgebung (Orig. engl.: Pavement condition information modelling in an I-BIM environment)
Autoren |
G. Bosurgi O. Pellegrino G. Sollazo |
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Sachgebiete |
12.0 Allgemeines, Management 0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) |
International Journal of Pavement Engineering 23 (2022) Nr. 13, S. 4803-4818, 13 B, 1 T, zahlr. Q
Innerhalb der klassischen Straßenerhaltungsmanagementsysteme werden Zustandserfassungsergebnisse auf Kartenbasis oder in Form von Streckenbändern dargestellt. Ein neuer Ansatz beinhaltet die Darstellung und Auswertung von Zustandsdaten in einer I-BIM-Umgebung (Infrastructure Building Information Modeling). Unter Verwendung der Softwarepakete Autodesk Civil 3D und Infraworks wurden die Fahrbahndaten in einer BIM-Plattform abgebildet. In einem ersten Schritt wurde eine Anpassung der Modell-Datenbank durchgeführt, um für das gewählte Smart Objekt das gewünschte Attribut zuordnen zu können. Dazu wurde für die Kategorie "Roads" eine neue Merkmalsklasse definiert, in der die Lokalisierungsdaten und die Zustandsdaten als Attribute abgelegt werden. Dadurch können einerseits Punktobjekte (zum Beispiel Ergebnisse aus FWD-Einsenkungsmessungen), aber auch Flächenobjekte (farbliche Darstellung der Zustandsklasse) auf der Fahrbahnoberfläche abgebildet werden. Die entwickelten Routinen ermöglichen eine automatisierte Aktualisierung der Zustandsdaten bei Vorliegen der Ergebnisse einer neuen Erfassungskampagne. Beispielhaft betrachtet wurde ein Abschnitt der Fernstraße A20 in Süditalien. Durch Ergänzung weiterer Infrastrukturobjekte (Brücken, Tunnel, Fahrbahnausstattung und -markierung, usw.) kann die Anwendung des BIM-Ansatzes im Erhaltungsmanagement noch wesentlich ausgeweitet werden. Auch eine Erweiterung des Ansatzes durch Hinzufügen weiterer Attribute und von Werkzeugen zur Unterstützung von Entscheidungen im Erhaltungsmanagement wird in Aussicht gestellt. Der vorgestellte Ansatz wird als ein erster Schritt gesehen hin zu einem realistischen 3D-Modell der Infrastruktur, in dem alle Daten des gesamten Lebenszyklus (Planungs- und Bestandsdaten sowie Daten vorgesehener bzw. durchgeführter Erhaltungsmaßnahmen) enthalten sind. Durch das Ergänzen von Verkehrsplanungsansätzen können zudem Baustellenverkehrsführungen geplant und analysiert werden.