Detailergebnis zu DOK-Nr. 78999
Das Verständnis für einen Google-Standortverlauf als Instrument zur Erfassung von Fahrtentagebuchdaten (Orig. engl.: Understanding Google location history as a tool for travel diary data acquisition)
Autoren |
D. Cools S.C. McCallum D. Rainham N. Taylor Z. Patterson |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 5, 2021, S. 238-251, 2 B, 14 T, 58 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Das Verständnis der menschlichen Mobilität im städtischen Umfeld ist für die Stadt- und Verkehrsplanung von grundlegender Bedeutung. Die Modellierung und Planung der Verkehrsnachfrage stützt sich in der Regel auf Daten, die im Rahmen groß angelegter Haushaltsbefragungen zum Verkehrsaufkommen (das heißt Erhebungen zum Start- und Zielort) erhoben und in ein- oder mehrtägigen Fahrtentagebüchern zusammengestellt werden. Die mühsame Aufgabe, diese Daten zu sammeln, hat dazu geführt, dass die traditionellen Methoden zahlreiche Beschränkungen aufweisen, was zu erheblichen Kompromissen in Bezug auf Genauigkeit, Stichprobengröße und Studiendauer führt, während sie auch anfällig für Berichts- und Transkriptionsfehler sind. Der zunehmende Besitz von Mobiltelefonen bietet die Möglichkeit, umfangreiche Mobilfunknetzdaten von Dienstanbietern und standortbezogene Servicedaten über Smartphone-Anwendungen zu erfassen. Gleichzeitig bietet die Smartphone-Anwendung Google Maps eine eingebaute Infrastruktur, die passiv detaillierte Standortinformationen von den Smartphone-Geräten der Nutzer sammeln kann. Die daraus resultierenden Daten sind als Google-Standortverlauf (Google Location History, GLH) bekannt. Um das Potenzial dieser Datenangebote für die Verkehrsmodellierung und -planung besser zu verstehen, wurden GLH-Daten ausgewertet, die passiv von fünf verschiedenen Smartphones gesammelt wurden, die zwölf Tage lang vorgegebenen Routen folgten. Da 51 % von 934 Orten und 32 % von 888 Fahrten mit den angegebenen Fahrtentagebuchdaten übereinstimmten, wurde festgestellt, dass die GLH-Daten derzeit kein geeignetes Instrument für die Erfassung von Fahrtentagebuchdaten zu sein scheinen. Im Durchschnitt waren die von der GLH übersehenen Orte kürzer (Mittelwert von 355 s), während die identifizierten Orte länger waren (Mittelwert von 762 s).