Detailergebnis zu DOK-Nr. 79073
Digitales Assetmanagement – das BRIDGE-Projekt und seine Folgeprojekte in der Freien und Hansestadt Hamburg
Autoren |
F. Winter K. Vezer N.L. Krause |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung 0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) |
Straße und Autobahn 74 (2023) Nr. 2, S. 104-108, 6 B, 3 Q
Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer stand vor einigen Jahren vor der Herausforderung, die notwendigen Strukturen für die Unterhaltung von mindestens 1 300 Teilbauwerken neu aufzubauen. Dies beinhaltete auch die Einführung einer leistungsfähigen IT-Lösung. Um den gesamten Unterhaltungsprozess abbilden zu können, kommen mittlerweile mehrere Module im Verbund zum Einsatz. Die Grunddaten zu den Ingenieurbauwerken werden aus der Datenbank SIB-Bauwerke übernommen und mit weiteren, für die Unterhaltung relevanten und notwendigen Daten, ergänzt. Für die Terminierung der laufenden Beobachtung und Besichtigung wurden sogenannte Wartungspläne angelegt. Im Rahmen der Abarbeitung können die festgestellten Schäden direkt in einer App erfasst werden und stehen unmittelbar nach Abschluss der Arbeit vor Ort der weiteren Arbeitsplanung zur Verfügung. Die resultierenden Maßnahmen werden im System als Aufträge auf Objektebene angelegt, was eine spätere, objektscharfe Abrechnung ermöglicht. Erst dieser voll digitale Arbeitsprozess bietet die Möglichkeit, die eigene Handlungsweise transparent darzustellen, systematisch auszuwerten und weiter zu optimieren. Ein wichtiger Aspekt eines modernen Asset-Management-Systems ist es, Verbesserungspotenzial zu erkennen und sich weiterzuentwickeln. In der Drucksache 21/13592 "Grundsätze des Erhaltungsmanagements der Freien und Hansestadt Hamburg" aus dem Jahr 2018 werden die Prozesse und Ziele eines ganzheitlichen Erhaltungsmanagements für das Infrastrukturvermögen der Stadt Hamburg definiert. Vor allem mit einer integrierten Systemlandschaft können alle Anforderungen an Datenumfang, -qualität und -verfügbarkeit für ein funktionierendes Erhaltungsmanagement bedient werden. Der LSBG erweitert dafür das für die Bauwerksunterhaltung eingeführte IT-Verfahren. Ein zentrales Objektverzeichnis wird eingeführt mit dem Ziel, die technischen und kaufmännischen Daten zu verknüpfen. Für die langfristige Planung der Straßenbaumaßnahmen wurde im Rahmen eines Proof of Concept ein Prognosetool entwickelt, womit eine valide Prognose des Zustands, aber auch der benötigten investiven und konsumtiven Haushaltsmittel aufgestellt werden kann. Das System soll im LSBG schrittweise weiter ausgebaut werden.