Detailergebnis zu DOK-Nr. 79134
Weiterentwicklung und Evaluation einer Rückmeldefahrt für Senior:innen
Autoren |
W. Fastenmeier M. Plewka H. Gstalter K. Gaster T. Gehlert |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Berlin: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Unfallforschung der Versicherer, 2022, 178 S., 21 B, 24 T, zahlr. Q, Anhang (Forschungsbericht / Unfallforschung der Versicherer (GDV) Nr. 84). - ISBN 978-3-948917-15-9. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://www.udv.de
Mit psychologischen Fahrverhaltensbeobachtungen ist es möglich, individuelle Stärken und Schwächen älterer Fahrer zu identifizieren. Aber auch einfachere Formen von Fahrtbeobachtungen können informativ sein, zum Beispiel sogenannte Rückmeldefahrten im Realverkehr. Um die Mobilität älterer Kraftfahrer möglichst lange zu erhalten und sie unter Umständen sogar zu fördern, wurde in einem vorherigen Projekt eine qualifizierte Rückmeldefahrt für Senioren entwickelt und das damit verbundene Rückmeldekonzept erfolgreich evaluiert. Dies soll dazu beitragen, die Senioren hinsichtlich ihrer Selbsteinschätzung zu beeinflussen, sie auf ihr Fahrverhalten und ihre Fahrfehler aufmerksam zu machen und ihnen gegebenenfalls die korrekten Handlungsweisen aufzuzeigen. Ziel des Projekts war es, diese noch vorwiegend experimentelle Rückmeldefahrt praxisgerecht weiterzuentwickeln, in einer empirischen Studie durchzuführen und ihre Wirksamkeit wissenschaftlich zu evaluieren. Zentrale Punkte, die für einen großflächigen Praxiseinsatz berücksichtigt werden mussten, betrafen zunächst die Frage nach einem adäquaten Fahraufgabenkatalog, eine darauf fußende Konstruktion geeigneter Teststrecken sowie ein System von Beobachtungskategorien und gegebenenfalls Zusatzerhebungen. Darüber hinaus musste ein Schulungskonzept (inklusive exemplarischen Vorgehens und Materialien) für die Umsetzer/Moderatoren erarbeitet werden. Selbiges galt für die sich an die Fahrt anschließenden Rückmeldungen, die aus dem Vorgänger-Projekt übernommen wurden. Zu bedenken ist, dass eine solchermaßen praxisgerecht gestaltete qualifizierte Rückmeldefahrt nicht strengen wissenschaftlichen Ansprüchen (wie zum Beispiel bei einer psychologischen Fahrverhaltensbeobachtung) genügen kann, sich solchen Maßstäben dennoch annähern muss, in dem sie Kriterien hinsichtlich einer Standardisierung (Beobachtungsinstrumente, Beobachterverhalten, Streckenerstellung, Richtlinien für fördernde Rückmeldung) entspricht. Als Ergebnis des Projekts liegt ein praxistaugliches, weitgehend standardisiertes Verfahren zu qualifizierten Rückmeldefahrten für Senioren vor. Dies umfasst einen modularen Fahraufgabenkatalog für bundesweite Streckenerstellung sowie Materialien zur Schulung der Umsetzer/Moderatoren, zum Beobachtungsverfahren, zum Einsatz von Erhebungsinstrumenten und zur Gestaltung der Rückmeldung.