Detailergebnis zu DOK-Nr. 79104
Was ist eine Fahrradzone?: Einsatzbereiche und -kriterien für die Einrichtung einer Fahrradzone
Autoren |
R. Schultes |
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Sachgebiete |
3.9 Straßenverkehrsrecht 5.5 Radverkehr, Radwege 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Planerin (2023) Nr. 1, S. 47-48
Im Zuge der Förderung einer nachhaltigen Mobilität setzen sich Kommunen zunehmend mit radverkehrsfördernden Maßnahmen auseinander. Mit der Einführung der Fahrradzone in die StVO im Jahr 2020 wurden die kommunale Verkehrsplanung, die Radverkehrsforschung und auch die Fachplanung vor eine neue Herausforderung gestellt. Was kann das neue Instrument, was bisher etablierte Instrumente einer Fahrradstraße oder einer Tempo-30-Zone nicht können? Die Fahrradstraße ist ein geeignetes Instrument zur Förderung des Radverkehrs für eine Straße beziehungsweise einen Straßenabschnitt. Damit bezieht sich die Fahrradstraße auf die Stärkung einer Achse. Eine Tempo-30-Zone ermöglicht die Geschwindigkeitsreduzierung für den Kfz-Verkehr in einem definierten Gebiet, wohingegen die Fahrradzone eine Verkehrsfläche ist, in der der Radverkehr die erstrangige Verkehrsart ist. Die Ausführungen basieren auf den Ergebnissen der Masterarbeit ("Fahrradzone als neues Instrument zur Förderung des Radverkehrs – Entwicklung einer Kriterienliste zur Bewertung der Machbarkeit der Umsetzung"), in der das Instrument der Fahrradzone hinsichtlich seiner Merkmale und Abgrenzungen zu bereits etablierten Instrumenten untersucht und Kriterien entwickelt wurden, die bei der Umsetzung einer Fahrradzone beachtet werden sollten. Methodisch wurde mit einer nicht-teilnehmenden Beobachtung inklusive einer Begehung und Befahrung in bestehenden Fahrradzonen in Deutschland versucht, Aspekte und Einsatzkriterien herauszufinden. Die untersuchten Fahrradzonen befinden sich in den Städten Bremen, Wildeshausen und Saarbrücken. Darüber hinaus wurden Experteninterviews durchgeführt.