Detailergebnis zu DOK-Nr. 79120
Statische Hindernisse auf dem Gehweg und ihre Auswirkungen auf die lichte Breite (Orig. engl.: Sidewalk static obstructions and their impact on clear width)
Autoren |
N.A. Coppola W.E. Marshall |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 5.10 Entwurf und Trassierung |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 6, 2021, S. 200-212, 5 B, 4 T, 54 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Daten über Gehwege im Seitenraum der Straße waren lange Zeit unzureichend. Doch die Fortschritte in der Fernerkundung führen zu einer zunehmenden Verbreitung und Genauigkeit der Daten. Diese Gehwegdaten berücksichtigen jedoch nur selten, wenn überhaupt, statische Hindernisse auf dem Gehweg wie Schilder, Straßenmöbel oder Bäume. In der Arbeit sollte untersucht werden, inwieweit die Berücksichtigung statischer Hindernisse bei der Messung der lichten Breite von Gehwegen einen Unterschied macht. Die Mindestbreite von Gehwegflächen – sowohl mit als auch ohne Berücksichtigung statischer Hindernisse – wurde für die gesamte Stadt Cambridge (Massachusetts, USA) mithilfe der in dem Beitrag beschriebenen neuen GIS-Methoden ermittelt. Anschließend wurden diese Ergebnisse mit den Normen des "Americans with Disabilities Act" (ADA) für die lichte Breite sowie mit den nationalen und bundesweiten Richtlinien für Gehwege verglichen. Die Ergebnisse deuten auf eine erhebliche Verringerung der durchschnittlichen lichten Breite von Gehwegen hin, wenn statische Hindernisse berücksichtigt werden. Genauer gesagt: Es sinkt die lichte Breite des durchschnittlichen Gehwegs von 1,4 m (4,5 ft) auf 1,1 m (3,5 ft). Der Prozentsatz der Gehwegabschnitte, die den 3-ft-ADA-Standard erfüllen, sinkt von 78 auf 51 %, wenn statische Hindernisse berücksichtigt werden. Bei der vorgeschlagenen ADA-Norm von 1,2 m (4 ft) sinkt der Prozentsatz von 59 % der Gehwegabschnitte, die die Breitenschwelle erfüllen, auf 31 %. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Nichtberücksichtigung statischer Hindernisse zu einer groben Überschätzung scheinbar ausreichender Gehwege und zu einer unrealistischen Bewertung der Gehweginfrastruktur und der Zugänglichkeit für den Fußverkehr führen kann.