Detailergebnis zu DOK-Nr. 79366
Nachhaltigkeitsaspekte bei der Verwendung natürlicher Gesteinskörnungen
Autoren |
B. Kling |
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Sachgebiete |
9.5 Naturstein, Kies, Sand |
Gesteinstagung 2023 am 9. und 10. März 2023 in Erfurt. Köln: FGSV Verlag, 2023, USB-Stick (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Gesteinskörnungen, Ungebundene Bauweisen" (FGSV, Köln) H. 13) (FGSV M 13) 10 S., 3 B, zahlr. Q
Der Straßen- und Verkehrswegebau benötigt große Mengen nicht nachwachsender mineralischer Rohstoffe, die aufgrund ihres Charakters als transportkostenempfindlicher Massenrohstoff möglichst verbrauchsnah und dezentral gewonnen und verarbeitet werden muss. Mit der Gewinnung verbunden ist in der Regel ein Eingriff in unberührte oder zuvor anderweitig genutzte Landschaft, gegebenenfalls die Rodung von Waldflächen und zusätzlicher Lkw-Verkehr. Rohstoffabbau wird von den Anwohnern als subjektiv unterschiedlich starke Beeinträchtigung ihrer Lebensumstände empfunden und von Aktivisten als Ausfluss einer ungezügelten Umweltzerstörung, der in Zeiten des Klimawandels und des Artensterbens Einhalt zu gebieten ist. Der Beitrag zeigt auf, dass die Rohstoffgewinnung vielen bedrohten Arten neue Chancen des Überlebens in einer ansonsten für deren Überlebensstrategien feindlichen Kulturlandschaft bietet. Die natürliche Verbreitung solcher meist gefährdeter und unter besonderem Schutz stehender Arten kann den Betreiber einer Kiesgrube oder eines Steinbruchs vor erhebliche rechtliche Probleme stellen, die im Naturschutzrecht verankert sind. Das Verbot der Beseitigung von Lebensräumen oder der Tötung einzelner Individuen besonders geschützter Arten kann die Rohstoffgewinnung unter Umständen zum Erliegen bringen. Das Projekt "Management von Lebensräumen FFH-relevanter Amphibienarten in Rohstoffgewinnungsstätten" eröffnet den Rohstoff gewinnenden Betrieben rechtssichere Lösungen für das oben genannte Konfliktpotenzial bei maximaler Förderung des Artenschutzes. Natur- und Artenschutz bei der Bereitstellung mineralischer Rohstoffe ist ein Aspekt der Nachhaltigkeit, der Produzenten und Anbieter fordert. Auch auf der Abnehmer- und Verbraucherseite ist das Bewusstsein für mehr Effizienz als weiterer Aspekt der Nachhaltigkeit zu schärfen. Dazu gehören unter anderem die Verwendung von bereits gebrauchten Gesteinskörnungen, die Beschaffung aus möglichst nahen gelegenen Rohstoffquellen sowie eine passgenauere Abstimmung von Leistungsfähigkeit der ausgeschriebenen Materialien und erforderlichen Qualitätsanforderung des jeweiligen Einsatzbereichs.