Detailergebnis zu DOK-Nr. 79340
Klassifizierung von Autobesitzern in latenten psychografischen Profilen (Orig. engl.: Classifying car owners in latent psychographic profiles)
Autoren |
S. von Behren L. Bönisch J. Vallée P. Vortisch |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 7, 2021, S. 142-152, 2 B, 3 T, 31 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Politische Entscheidungsträgerinnen und -träger in Städten sind einem zunehmenden Druck ausgesetzt, nachhaltige Lösungen für Verkehrsstaus und Verkehr zu finden. Ein detailliertes Verständnis der Motivationen von Autobesitz ist erforderlich, um die Entwicklung von Maßnahmen zu ermöglichen, die sowohl sozial gerecht sind als auch wirksam. Ziel der Studie aus Deutschland war es, eine genauere Differenzierung der Autobesitzenden anhand psychografischer Profile in drei grundlegenden Dimensionen (Privatsphäre, Autonomie und Begeisterung für das Auto) vorzunehmen. Diese Profile werden auch in Bezug auf das allgemeine Fahrtverhalten bei Alltags- und Fernreisen untersucht. Die Daten wurden in München und Berlin erhoben und eine sogenannte latente Klassenanalyse (Latent Class Analysis, LCA) wurde angewandt, um die Befragten in latente (nicht direkt erfassbare) Profilklassen zu segmentieren. Auf dieser Grundlage wurden sechs verschiedene Profilklassen identifiziert. Neben der Profilklasse der "Car Independents", die sich nicht stark am Auto orientieren, wurden auch mehrere Profilklassen identifiziert, die große Bedenken hinsichtlich der "Privatsphäre" in Bezug auf soziale Distanzen im öffentlichen Nahverkehr haben. Die vorgelegten Informationen und Analysen ermöglichen ein tieferes Verständnis der Motivationen der verschiedenen Zielprofilklassen und erörtern die Notwendigkeit maßgeschneiderter, sozial gerechter Maßnahmen zur Reduzierung des Autobesitzes und der Autonutzung innerhalb dieser Gruppen. Diese Fragen werden methodisch durch die Anwendung der latenten Klassenanalyse angegangen, bei der versucht wird, Abhängigkeiten zwischen beobachtbaren Variablen, zum Beispiel Einstellungen zu Autos, durch unbeobachtbare zugrunde liegende Klassen zu erklären. Der Beitrag ist wie folgt aufgebaut: Zunächst wird ein Überblick über die aktuelle Forschungsliteratur zur Autoabhängigkeit und zu Segmentierungsansätzen gegeben. Zweitens werden die Datenerhebung und der Stichprobenansatz der Studie beschrieben. Drittens wird die Methodik mit der Auswahl geeigneter psychologischer Variablen als Indikatoren in der Lebenszyklusanalyse zur Vorhersage der Klassenzugehörigkeit vorgestellt. Die daraus resultierenden latenten Klassen werden dann beschrieben, interpretiert und verglichen. Es folgt eine Diskussion der Ergebnisse und eine Schlussfolgerung mit Hinweisen auf weitere Arbeiten.