Detailergebnis zu DOK-Nr. 79222
Reduktion der Bearbeitereffekte bei der Analyse von Vegetationserhebungen
Autoren |
S. Boch H. Küchler M. Küchler A. Bedolla K.T. Ecker U.H. Graf T. Moser R. Holderegger A. Bergamini |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Natur und Landschaft 98 (2023) Nr. 4, S. 188-194, 4 B, 1 T, zahlr. Q
Wiederholungen von Vegetationserhebungen sind wichtig, um zeitliche Veränderungen der biologischen Vielfalt und der Umweltbedingungen zu erfassen. Vegetationserhebungen sind jedoch anfällig für verschiedene Fehlerquellen. Diese gilt es zu minimieren und alternative Ansätze für die Analyse der Daten zu finden. Anhand eines Datensatzes von 224 doppelt erhobenen Dauerflächen in der Schweiz wurde die häufigste Fehlerquelle bei Vegetationserhebungen untersucht: die Unterschiede zwischen den Bearbeitenden. Die Ergebnisse zeigen, dass Artenlisten von Untersuchungsflächen, die am selben Tag von verschiedenen Bearbeitenden erstellt wurden, voneinander abweichen (28,5 % Unterschied) – hauptsächlich, weil Arten mit geringer Häufigkeit von jeweils einem der beiden Bearbeitenden übersehen wurden. Es zeigte sich, dass sich der Fehler durch Aggregierungen bestimmter Einträge in den ursprünglichen Artenlisten (zum Beispiel Unterarten auf Artniveau zusammenfassen oder Arten zu Aggregaten zuordnen) reduzieren lässt und dass mittlere ökologische Zeigerwerte robust gegenüber Unterschieden zwischen Bearbeitenden sind. Mittels der genannten Aggregierungen in den Artenlisten und durch Verwendung mittlerer Zeigerwerte können somit zeitliche Veränderungen der Vegetation und von Umweltbedingungen verlässlich erfasst werden.