Detailergebnis zu DOK-Nr. 79359
Bewertung der Kornablösung von Asphalt durch Abziehversuche (Orig. engl.: Evaluating raveling susceptibility of asphalt by pull-off tests)
Autoren |
F. Beltzung C. Raab M.N. Partl |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung |
Construction and Building Materials 364 (2023) Nr. 129939, 10 S., 11 B, 5 T, 14 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.1016/j.conbuildmat.2022.129939
In der Schweiz gewinnen Offenporige Asphaltdeckschichten aufgrund des lärmmindernden Potenzials zunehmend an Bedeutung, sie leiden aber an Kornausbrüchen bereits nach wenigen Jahren Nutzungsdauer. Die messtechnische Prognose dieses Schadensphänomens ist schwierig, da die dominanten Einflussgrößen Wasser, Eis, Sauerstoff, UV- und Verkehrsbelastung nicht isoliert bewertet werden können. Daher bleibt letztlich nur die prüftechnische Ansprache der Performance selbst, nämlich die Messung der Kornablösung. Die Autoren favorisieren hierzu einen Abziehversuch in Anlehnung an EN 12697-48, wie er bereits für die Überprüfung der Haftzugfestigkeit verwendet wird. Sie stellen systematische Untersuchungen bei Variation der Versuchsbedingungen an Offenporigem Asphalt, mehreren halbdichten Asphalten und einem AC 8 an. Bei den Versuchen im Laboratorium wurden mehrere Prüfparameter systematisch variiert (Asphaltart/-sorte, mit/ohne Gegenrahmen, Abziehgeschwindigkeit, Plattendurchmesser, Prüftemperatur, Verdichtungsgrad). Bei den In-situ-Prüfungen wurden circa sechs Jahre alte Strecken mit unterschiedlichen Ausprägungen der Kornablösung ausgewählt. Die Prüf-/Lufttemperaturen variierten je nach Prüfdatum. Zum Vergleich zu den Abziehversuchen wurden in zwei deutschen Laboratorien mit DSD-Prüfgeräten identischer Bauart der Widerstand gegen Oberflächenverschleiß gemäß EN 12697-50 an unterschiedlichen Asphalten gemessen. Dabei wurden signifikante Differenzen zwischen den Ergebnissen der beiden Laboratorien gefunden, was unter anderem mit der Herstellung der Asphalt-Probeplatten begründet wurde. Die Ergebnisse aller Untersuchungen wurden tabellarisch und insbesondere histografisch vorgestellt. Der Vorteil des Abziehversuchs in Anlehnung EN 12697-48 gegenüber dem DSD-Verfahren gemäß EN 12697-50 und auch der anderen dort beschriebenen Verfahren wird herausgearbeitet. Bei dem Abziehversuch handelt es sich um einen praxistauglichen, vergleichsweise preisgünstigen Test, mit zufriedenstellender Genauigkeit. Er ist leicht durchzuführen und differenziert zwischen Asphaltarten/-sorten und dem Verdichtungsgrad. Der Abziehversuch kann sowohl im Laboratorium als auch in situ durchgeführt werden und korreliert einigermaßen gut mit den Ergebnissen einer visuellen Feldinspektion.